Samstag, 31. Oktober 2009

ANGEDACHT: "Na, würdest Du heute wieder hämmern?"

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„Na, würdest Du heute wieder hämmern?“, frage ich ihn. Manchmal antwortet er mir. Meistens schaut er mir aber nur streng über die Schulter. Aber so um den Reformationstag ist er meistens gesprächiger. So nutze ich die Chance nachzufragen, ob er, Martin Luther, wieder den Hammer schwingen und seine Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg nageln würde. Nachdenklich schaut er mich aus dem Bilderrahmen, der in meinem Büro hängt, an und nickt. „Ja, ich würde wieder hämmern, aber neue Thesen!“

„Hast Du die Thesen damals selbst wirklich an die Kirchentür genagelt?“, will ich wissen. „Du hast Fragen, das ist nun fast 500 Jahre her. Und ist auch nicht so wichtig. Die Thesen habe ich auf jeden Fall geschrieben, das weiß ich noch ganz genau! Ich hatte mich derart über den Ablasshandel geärgert. Als könnte man sich Gottes Zuneigung kaufen. Und dann baut man sich zur eigenen Selbstverherrlichung Kirchenpaläste. Davon hat Gott nun wirklich nichts. Wie kann man Menschen nur so auf den Arm nehmen, - ihnen mit der Hölle drohen, den Himmel versprechen und dann in die Taschen greifen.“ „Da hast Du Recht, Martin“, pflichte ich ihm bei.

„Das war so ärgerlich. Dieser Streit hat dann zur Kirchenspaltung geführt, was ich wirklich nicht wollte. Der Papst war ein sturer Hund, absolut beratungsresistent. Wenige Jahre später haben sie im Konzil von Trient Schluss mit dem Handel gemacht. Ich hatte also Recht!“, knurrt er.

„Und wie gefällt dir der heutige Papst?“ „Na, besser als sein damaliger Kollege Leo X. Aber er macht den gleichen Fehler, er grenzt aus, erklärt den Protestanten, dass sie keine Kirche seien. Das muss auch wieder korrigiert werden. Und außerdem hat er den Kirchenbann gegen mich immer noch nicht zurückgenommen, - das nehme ich ihm persönlich übel. Den komischen Bruder Williams von den Pius Brüdern die Hand reichen, - und mich weiterhin als Verbrecher in der Kartei führen …“, grollt Luther.

„Und wie gefällt Dir unsere Kirche!“ „Dass die Kirche nach mir benannt wird, hatte ich nicht gewollt. Ich mag keinen Personenkult. Ich wollte auch nicht, dass Standbilder von mir aufgestellt werden, so wie in Dresden. Da sch… einem laufend die Tauben auf den Kopf. Das ist grauenhaft! Schließlich geht es um Gott und nicht um mich. Er steht im Mittelpunkt. Auf ihn müsst ihr schauen und bauen!“

„Was sagst Du zur Ökumene?“ „Oh jeh, ein Trauerspiel im Rückwärtsgang. Es ist wie früher. Oben wird gebremst. Schlaumeier machen sich wichtig und deuteln Probleme und schieben alles auf die lange Bank, - im Volk, an der Basis, klappt es. Hier geht man mit Respekt um, weiß, dass uns viel mehr verbindet als uns jemals trennen könnte. Man sollte diese Ökumenebremser alle einsperren, bis alles geklärt ist, - und erst dann wieder rauslassen! Schluss mit der „Kuschelökumene“, nach fast 500 Jahre müssen auch mal die dicken Bretter gebohrt werden. Aber die schreiben laufend dicke Bücher über Gott und die Welt, - und die Menschen draußen werden vergessen …“, brummt er.

„Und wie gefällt Dir unsere neue EKD-Ratsvorsitzende, die Margot Käßmann?“ „Frauen im Pfarramt hätte ich mir damals nicht träumen lassen. Und gar als Bischöfin, das hat mich überrascht, ist aber richtig! Das Priestertum aller Gläubigen ist für alle Gläubigen, also auch für Frauen.

Seit ihrer Wahl in dieses hohe Amt und Merkels Wiederwahl ist auch meine Frau Katharina noch selbstbewusster geworden. Gestern musste ich mir selbst mein Bier holen. Aber die Käßmann hat ein Gespür für Menschen und ihre Nöte, das braucht die Kirche.“

„Was müsste man verbessern?“ „Ich bin schockiert, wie wenig Menschen sich in der Bibel auskennen. Die suchen doch wirklich den Osterhasen im Alten Testament. Dabei ist es heute doch so einfach, eine Bibel zu bekommen. Ich hatte mir so viel Mühe gegeben, das Wort Gottes verständlich zu übersetzten!“

„Und noch ‚was?“ „Ja, ich muss noch etwas reformieren, da ist noch viel zu tun! Und ich suche immer noch den Hammer von damals. Wo hab’ ich den nur hingetan?“


Pfr. Otto W. Ziegelmeier ... in Gedanken mit seinem Martin L
uther - Portrait in seinem Büro



Glück ....

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Sprüche ...


Mut steht am Anfang des Handelns,
Glück am Ende.



Demokrit ... griech. Philosoph





Sprüche ...


Glücklich allein ist
die Seele, die liebt.

Johann Wolfgang Goethe




Freitag, 30. Oktober 2009

Sprüche ...


„Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg,

aber einen sicheren Weg zum Misserfolg:

Es allen Recht machen zu wollen.“

Platon


Donnerstag, 29. Oktober 2009

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Engelchen ...


Denn er hat seinen Engeln befohlen,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
dass sie dich auf den Händen tragen
und du deinen Fuß nicht
an einen Stein stoßest.



Afrika: Unterschiedliche Erfahrungen mit dem Islam

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ROM, 27. Oktober 2009 (ZENIT.org).

- Eine Islam-Diskussion in Afrika, die sich „die Vielfalt der afrikanischen Erfahrungen, von Tunis bis Johannesberg, vor Augen halte“, forderte Maroun Elias Nimeh Lahham, Bischof von Tunis, bei der Afrikasynode in Rom. „Beinahe 80 Prozent aller 350 Millionen arabischen Muslime leben in nordafrikanischen Ländern“. Das bedeute, dass die „islamisch-christlichen Beziehungen in Nordafrika verschieden sind von denen in Europa und denen südlich der Sahara, und sogar von denen in arabischen Ländern im Nahen Osten.“

Der Bischof von Tunis gehörte zu einer der jeweils 20-köpfigen Arbeitsgruppen, die sich im Rahmen der Synode mit den Beziehungen zum Islam befassten. Bei der Vorstellung der Ergebnisse wurde deutlich, dass die Bischöfe im Hinblick auf den Islam einen sehr unterschiedlichen Tonfall anschlagen.

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Besonders die afrikanischen Bischöfe aus Gegenden südlich der Sahara bestanden auf der Notwendigkeit, einen offenen Dialog mit dem Islam zu führen, um das fundamentale Recht auf Religionsfreiheit zu stärken.

Dies betonte der Sprecher der französischen Sprachgruppe Bischof Joseph Bato'ora Ballong Wen Mewuda bei einem Treffen mit Journalisten. „In diesen geographischen Gegenden, in denen Muslime im Allgemeinen nicht die Mehrheit sind, wurden zunehmende Anstrengungen unternommen, die Völker zu islamisieren.“ Laut dem Präsidenten des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, schreite dort der Islam konsequent auf drei Wege voran: „Bruderschaften, Koranschulen und Moscheen“. Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, erklärte: Die Bischöfe betrachteten diese Ausbreitung als eine „Bedrohung“, die primär auf einer politischen Ebene stattfinde.

„Wir lieben die Muslime“, meinte Erzbischof Norbert Wendelin Mtega von Songea in Tansania. „Es gehört zu unserer Geschichte und Kultur mit ihnen zu leben. Aber die Gefahr, die Afrikas Freiheit, Souveränität, Demokratie und Menschenrechte bedroht, ist an erster Stelle der politische Islam, mit anderen Worten der beabsichtigte Plan und der klare Prozess, in jedem afrikanischen Land Islam mit Politik miteinander zu identifizieren.“

Zweitens gebe es den „Geldfaktor: „Hohe Geldsummen werden von anderen Ländern in unseren Ländern ausgeschüttet, um den Frieden zu gefährden und das Christentum auszurotten. Bischof Arlindo Gomes Furtado von der Diözese von Mindelo klagte über „große Investitionen in die Förderung des Islam im einzigen katholischen Land in der Region.“


Zypern ...

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Die Insel ist politisch seit 1974 geteilt.

Der größere Südteil wird von der Republik Zypern beherrscht, die völkerrechtlich die ganze Insel umfasst (außer den britischen Militärbasen).

Der Nordteil steht jedoch unter Kontrolle der Türkischen Republik Nordzypern, welche nur von der Türkei anerkannt wird, die den Norden 1974 militärisch besetzte.



Erschütternde Geschichte der kirchlichen Kunst im Norden Zyperns


ROM, 29. August 2008 (ZENIT.org).- Eine Fotoausstellung auf dem Treffen von „Comunione e Liberazione“ („Gemeinschaft und Befreiung“), das in dieser Woche in Rimini stattfindet, dokumentiert die Zerstörung der christlichen Monumente in Zypern mehr als 30 Jahren nach der türkischen Invasion.

Die 100 Fotos der Ausstellung zeigen den tragischen heutigen Zustand der Kirchen in dem 1974 von der Türkei besetzten Nordteil der Insel. Die türkische Besetzung forderte viele Tote, provozierte Zerstörungen und zwang die Bevölkerung zur Emigration. Rund 200.000 griechisch-orthodoxe Zyprioten, die im Norden Zyperns lebten, flohen in den Süden. Umgekehrt siedelten die Zyprioten türkischer Herkunft in den Norden über.

Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts des Museums des Klosters von Kykko. In dessen Rahmen wurden an die 500 Kirchen im besetzten Teil, einige christliche Friedhöfe sowie ein jüdischer Friedhof katalogisiert.

Tag für Tag stürzen die Kirchen weiter ein. Dutzende werden von den türkischen Milizen für ihre Zwecke als Militärcamps oder Munitionslager verwendet. Jene Kirchen, die nicht in Moscheen umgewandelt, zerstört oder durch Vandalismus ruiniert worden sind, werden als Sportclubs, Büros, Theater, Hotels, Hühnerhöfe, Heuböden und Ställe genutzt. Die Friedhöfe wurden zum größten Teil dem Erdboden gleichgemacht.

Dazu kommt illegaler Kunsthandel, der dieses kulturelle Erbe vernichtet hat. Zahlreiche private Sammlungen wurden geplündert, viele archäologische Ausgrabungsstätten wurden durch illegale Ausgrabungen zerstört.

Aus den Kirchen wurden um die 16.000 Ikonen, heilige Geräte, Evangeliare, Paramente und sogar die schweren Ikonostasen geraubt. Die Werke einer Zivilisation, die 5000 Jahre Geschichte kennt, wurden geplündert und im Ausland verkauft. Dutzende von Kirchtürmen wurden abgebrochen, um nicht mehr als solche erkennbar zu sein.

Diese Informationen wurden durch das Auffinden auf internationalen Märkten vor allem in Europa und Amerika von byzantinischen Ikonen bestätigt, die aus diesen Kirchen stammen (Beispiel: die Sammlung „Hadjiprodromou“). Plündergut aus Zypern wurde auch im Fernen Osten angetroffen: so in Osaka (Japan) die „Königspforten“ der Kirche des hl. Anastasius aus Peristerona Ammochostos.

Die wissenschaftliche Gemeinschaft wurde besonders durch die Auffindung in den Vereinigten Staaten des Apsismosaiks aus dem 6. Jahrhundert wachgerüttelt, das aus der Kirche von Panagia Kanakaria in Lythrankome geraubt worden war. Von diesem Augenblick an haben sich sowohl die Kirchen von Zypern als auch die Republik Zypern sowie private Stiftungen für eine Rücküberführung vieler gestohlener Gegenstände eingesetzt, die immer noch auf den Märkten der Welt auftauchen.

Nachdem es seit 2003 leichter geworden ist, vom südlichen in den nördlichen Teil der Insel zu gelangen, war das Interesse des Bischofs von Kykkos für das kulturelle Erbe der Kirche von Zypern von entscheidender Bedeutung für eine Änderung der Lage. Im Augenblick hat die Besatzungsmacht illegal beschlossen, mit wenigen Ausnahmen alle Kirchen unter die Jurisdiktion der muslimischen Föderation zu stellen. Darüber hinaus ist es weiterhin verboten, in den Kirche die Messe zu feiern. Die Religionsfreiheit wird behindert, die Restaurierungen von Kirchen bleiben verboten.

Von Mirko Testa; aus dem Italienischen von Armin Schwibach


Montag, 26. Oktober 2009

Sprüche ...

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Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe,
aus ein paar sonnenhellen Tagen s
ich so viel Licht ins Herz zu tragen,
dass, wenn der Sommer längst verweht,
das Leuchten immer noch besteht.


Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1831), dt. Dichter



Donnerstag, 22. Oktober 2009

TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für Frauen

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im Herbst laufen unsere Aktivitäten auf Hochtouren. Lesen Sie in unserem Newsletter, was bei uns aktuell ist.

Ganz wichtig ist der 25. November, der internationale Gedenktag gegen Gewalt an Frauen. Da wird wieder weltweit die Fahne "frei leben - ohne gewalt" als ein Zeichen für ein freies und selbstbestimmtes Leben für Frauen und Mädchen gehisst.

Machen Sie mit bei der Fahnenaktion 2009!
Zur Fahnenaktion

Mit herzlichen Grüßen
Ihr TERRE DES FEMMES-Team




Dienstag, 20. Oktober 2009

Schwieriges Pflaster Integration aus: FAKT Sendung vom: 19.10.09 | 21:45 Uhr

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Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin hat mit seinen Äußerungen über integrations-unwillige Türken und Araber für viel Wirbel gesorgt. Doch ist etwas an den Behauptungen dran?


FAKT sucht Antworten


Dass Sarrazin in weiten Teilen recht hat, zeigen auch FAKT-Recherchen in Berlin. Im Stadtteil Neukölln etwa leben viele Türken und Araber. Ein Großteil von ihnen kann kein Deutsch und ist auf Transferleistungen vom Staat angewiesen. Von Integration ist wenig zu spüren. FAKT besucht die Hans-Bredow-Hauptschule in Berlin-Wedding. Hier haben mehr als 90 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund. Es sind vor allem Türken und Araber. Sie verständigen sich zwar auf Deutsch, aber auf eine verkappte Art. Schulleiter Hans-Wolf Ebert erklärt, es handele sich um einen Sprachcode mit wenigen Worten. Viel wichtiger seien Gestik und Mimik.


Video

Sonntag, 18. Oktober 2009

Käßmann für Klarheit im Dialog mit dem Islam

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Berlin/Hannover (idea) – Für Respekt und Klarheit im Dialog mit dem Islam hat sich die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann ausgesprochen. Man dürfe sich nicht in Schönwetterreden flüchten, sagte sie in einem Interview mit dem Internetmagazin The European (Berlin).


Käßmann: „Ich will gerne dafür eintreten, dass Muslime bei uns Moscheen bauen dürfen, aber genauso trete ich dafür ein, dass es toleriert wird, wenn Christen in Pakistan, Indonesien und Südindien Kirchen bauen.“ Gemeinsame Gottesdienste von Muslimen und Christen lehnt die Landesbischöfin ab: „Wir beten zu Jesus Christus. Das könnte ein Muslim gar nicht.“ Bei Versuchen, interreligiös zu beten, werde der Gottesbegriff oft sehr diffus. Jesus Christus komme meist nicht mehr vor.

Eine Verschleierung der Unterschiede helfe aber nicht weiter. Käßmann: „Ich möchte mit Muslimen in einen Dialog kommen, aber ich kann nicht verschleiern, dass Jesus Christus für mich der Sohn Gottes ist.“

EKD-Ratsvorsitz: Scheidung könnte zum Nachteil werden

Die 51-jährige Landesbischöfin gilt als Favoritin bei der Wahl zum EKD-Ratsvorsitz in der Nachfolge von Bischof Wolfgang Huber (Berlin) am 27. Oktober in Ulm. Die vierfache Mutter ist seit 2007 geschieden. Dies könne ihr vielleicht zum Nachteil werden. Sie versuche, sich von der heftigen Diskussion um Personen vor der Ratswahl fernzuhalten. Die Synode habe zu entscheiden - auch darüber, ob sie mit einer geschiedenen Bischöfin leben könne oder nicht. Sie selbst könne mit beiden Ergebnissen gut leben. Bei Ratswahlen habe es schon oft Überraschungen gegeben.

Die Trennung und Scheidung von ihrem Mann sei ihr sehr schwer gefallen. Eigentlich hätte sie ein Lebensmodell bevorzugt, in dem Eheleute miteinander alt werden und auch Enkelkinder haben. Sie habe aber erfahren, dass es auch eigenes Scheitern geben könne.


Scharia soll nicht in deutsche Rechtsordnung einfließen

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Echterdingen-Stetten (idea) – Gegen Forderungen von Muslimen, Teile der islamischen Gesetzgebung, der Scharia, in die deutsche Rechtsordnung zu übernehmen, hat sich der Vorsitzende der württembergischen Bekenntnisgemeinschaft „Evangelium und Kirche“, Pfarrer Richard Mössinger (Heilbronn), gewandt.

Bei deren Jahrestagung am 16. Oktober in Echterdingen-Stetten bei Stuttgart sagte er, dass nur die im jüdisch-christlichen Kontext entstandene freiheitliche Grundordnung unterschiedliche Formen religiösen Lebens ermögliche. Man müsse darauf achten, dass die Errungenschaften der Aufklärung, etwa Glaubens- und Gewissensfreiheit, nicht zurückgenommen werden. Mössinger verwies darauf, dass in islamisch geprägten Ländern der Koran das öffentliche Leben bestimme. Gemäß der religiösen Rechtsprechung dürften in Saudi-Arabien nur Männer wählen, die älter als 21 Jahren sind.

Die Verfassung des Iran sehe vor, dass sich die kulturellen, sozialen, politischen und ökonomischen Institutionen an den Grundsätzen und Regeln des Islam ausrichteten. „Wir haben hier ein voraufklärerisches geschlossenes System, das hinter dem Stand unserer Rechtsentwicklung weit zurückliegt“, sagte Mössinger. Wo die Scharia angewandt werde, gebe es keine uneingeschränkte Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Als Konsequenz werde auch die Glaubens- und Gewissensfreiheit eingeschränkt.

„Evangelium und Kirche“ ist in der Landessynode mit 19 Abgeordneten vertreten. Größter Gesprächskreis ist die „Lebendige Gemeinde“ mit 42 der 95 Kirchenparlamentarier.

Die „Offene Kirche“ hat 26 Sitze, und die Initiative „Kirche für morgen“ 7. Der Vertreter der Theologischen Fakultät an der Universität Tübingen, Prof. Hans-Joachim Eckstein, versteht sich als unabhängig.


Jani's Kommentar:

Das wir dieses Thema heute hier in Deutschland überhaupt diskutieren, halte ich schon für absurd ...dreist ... lächerlich Was bilden sich die Moslems eigentlich ein? ... Wie wäre es denn mit Religionsfreiheit in islamischen Ländern? ... Ja, das Volk braucht die Möglichkeit eines Volksentscheides. Unbedingt und jetzt!


Freitag, 9. Oktober 2009

Luthers Neuteilung der Gebote ....


LUTHER SAH IM GLAUBEN die einzige Erfüllung des ersten Gebotes.

Der Unterscheidung von Glaube und Werken entspricht bei Luther deshalb die Gliederung der Zehn Gebote.

Statt der überlieferten Einteilung nach dem Doppelgebot der Liebe (Gottes und Nächstenliebe) in die 1. und 2. Tafel der Gebote stellt Luther eine andere, neue Zweiteilung in den Vordergrund: Er unterteilt die Gebote in das 1. Gebot auf der einen und alle übrigen Gebote auf der anderen Seite. Dabei sieht er das 1. Gebot als das Hauptgebot an, die übrigen gleichsam als Ausführungsbestimmungen für die einzelnen Lebensbereiche.

Nur dort, wo das 1. Gebot ernst genommen und erfüllt wird, kann auch die wahre Erfüllung der übrigen Gebote folgen. Das 1. Gebot ist gleichsam das Vorzeichen vor der Klammer, das erst den anderen Geboten ihren Sinn, ihre Autorität verleiht und dem Menschen die Kraft schenkt, sie recht zu verstehen und zu tun

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Donnerstag, 8. Oktober 2009

Kritik ....



Kritik sollte ein sanfter Regen sein,

der dem Wachstum eines Menschen dient,

ohne seinen Wurzeln zu schaden.



Ich danke ....


Ich danke allen, die mich belogen haben
-
sie haben mir die Kraft der Wahrheit gezeigt.

Ich danke allen, die nicht an mich geglaubt haben
-
sie haben mir zugemutet, Berge zu versetzen.

Ich danke allen, die mich abgeschrieben haben
-
sie haben meinen Mut geweckt.

Ich danke allen, die mich verlassen haben
-
sie haben mir Raum gegeben für Neues.

Ich danke allen, die mich verraten haben
-
sie haben mich wachsam werden lassen.

Ich danke allen, die mich ve
rletzt haben
-
sie haben mich gelehrt, im Schmerz zu wachsen.

Ich danke allen, die meinen Frieden gestört haben
-
sie haben mich stark gemacht, dafür einzutreten.

Vor allem aber danke ich all jenen,

die mich lieben, so wie ich bin!


Jani's Anmerkung

Nicht von mir ... aber könnte von mir sein ... Autor leider unbekannt

Gefunden ....


Bevor du urteilen willst über mich oder mein Leben,
ziehe meine Schuhe an und laufe meinen Weg,
durchlaufe die Straßen, Berge und Täler,
fühle die Trauer,
erlebe den Schmerz und die Freude.

Durchlaufe die Jahre die ich ging,
stolpere über
jeden Stein über den ich gestolpert bin,
stehe immer wieder auf und gehe
genau die selbe Strecke weiter .......
genau wie ich es tat.

Schau mir in die Augen
und erkenne mein wahres Ich!
Erkenne mein Inneres,
mein Wesen!

Sieh dir meine Seele an,
wühle in meiner Vergangenheit,
lese meine Gedanken,
und finde meine Erinnerungen!

Berühre meine Narben,
fühle meinen Schmerz,
sieh, was ich wirklich bin.

Und erst dann,
wenn du weißt,
wer oder was ich wirklich bin,
und was mich bewegt,
erst dann, urteile über mich!



Wenn ich ....


Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
würde ich versuchen, mehr Fehler zu machen.

Ich würde nicht mehr so perfekt sein wollen,
ich würde mich mehr entspannnen.
Ich wäre ein bißchen verrückter, als ich es gewesen bin,
ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen.
Ich würde mehr riskieren, würde mehr reisen,
Sonnenuntergänge betrachten,
mehr bergsteigen, mehr in Flüssen schwimmen.

Ich war einer dieser klugen Menschen,
die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten;
Freilich hatte ich auch Momente der Freude,
aber wenn ich noch einmal anfangen könnte,
würde ich versuchen, mehr gute Augenblicke zu haben.

Falls Du es noch nicht weißt,
aus diesen besteht nämlich das Leben.

Jorge Luis Borges

Selbstzensur aus Angst vor radikalen Muslimen?

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Düsseldorf/Bochum (idea) – Für Diskussionen sorgt die Entscheidung eines Verlags, einen Roman aus Angst vor Übergriffen radikaler Muslime nicht zu veröffentlichen. Der Düsseldorfer Droste-Verlag strich den Krimi „Wem Ehre gebührt“ der Bochumer Autorin Gabriele Brinkmann aus dem Programm.

In dem Buch ermittelt die Kriminalkommissarin Thea Zinck einen sogenannten „Ehrenmord“. Im Fall einer Veröffentlichung sieht der Verleger Felix Droste „die Sicherheit seiner Familie und die seiner Mitarbeiter gefährdet“. Der Grund seien „einige wirklich schlimme Passagen“. So sage die Kommissarin am Ende des Buchs: „Schiebt euch euren Koran doch in den …“ – sie wird allerdings sofort von ihrem Assistenten unterbrochen, der ihr zu verstehen gibt, dass er nichts von ihrer Wortwahl hält. Brinkmann sprach gegenüber idea von „Selbstzensur“ und „vorauseilendem Gehorsam“ des Verlags. In einer erfundenen Geschichte müssten fiktive Personen das sagen können, was sie wollen. Zudem sei klar, dass das Buch weder die Meinung des Verlags noch der Autorin widerspiegele. „Die Geschichte ist nicht tendenziös – das bestätigen auch entsprechende Gutachten“, so Brinkmann. Sie habe auch von islamischer Seite keine Kritik bekommen, lediglich ein paar unterstützende E-Mails von befreundeten Autoren.


Autorin sucht neuen Verlag

Die 51-Jährige will sich nun einen neuen Verlag suchen. Die Autorin hatte bereits einige Bücher bei Droste veröffentlicht, darunter eine Krimireihe mit den Titeln „totgepflegt“, „abgemurkst“ und „umgenietet“. Das aktuelle Werk sollte eigentlich unter dem Pseudonym W.W. Domsky erscheinen. Allerdings habe sie dem Verlag auch angeboten, das Buch unter ihrem echten Namen zu veröffentlichen, so Brinkmann. Zudem hätte sich der Verleger im Impressum von dem Roman distanzieren können – dies lehnte Droste jedoch ab.


Zwischen Verantwortung und Freiheit

Der Pressesprecher der Evangelischen Kirche im Rheinland, Jens Peter Iven (Düsseldorf), äußerte sich zurückhaltend zu dem Fall: „Im eigenen Verlagsprogramm kein einziges Buch veröffentlichen zu wollen, das eine Religion – egal welche – beleidigt, ist die verantwortungsvolle Entscheidung eines Verlegers. Aber Verleger stehen nicht nur in dieser Verantwortung: Sie sind eben auch Hüter der Freiheit des Wortes und der Freiheit der Kunst. Nur wenn diese beiden Freiheiten auch gelebt werden, kann es zu einem notwendigen gesellschaftlichen Diskurs kommen.“


Gutachterin begrüßt Publikation

Die türkischstämmige Rechtsanwältin Gülsen Celebi (Düsseldorf) hatte in einem Gutachten im Auftrag des Droste Verlags einige Passagen als „kritisch“ eingestuft. Besonders der erwähnte Absatz sei „hochgefährlich“, da an dieser Stelle das heilige Buch des Islam beschmutzt werde. Grundsätzlich begrüßte sie es jedoch, dass der Verlag einen Krimi zum Thema Ehrenmord veröffentlichen möchte. Die Anwältin vertritt vorwiegend muslimische Frauen, die von ihren Ehemännern bedroht oder geschlagen werden.


Erinnerungen an Idomeneo

Bereits vor drei Jahren hatte die Absetzung der Mozart-Oper Idomeneo vom Spielplan der Deutschen Oper Berlin eine Debatte über die Freiheit der Kunst ausgelöst. In der Inszenierung von Hans Neuenfels sollten abgeschlagene Häupter von Poseidon, Jesus, Buddha und Mohammed präsentiert werden. Nachdem islamistische Terrordrohungen eingegangen waren, setzte die Intendantin das Stück ab.



Montag, 5. Oktober 2009

Sprüche ...

Wer sich

und die Welt

um Gott zentriert,

schafft Ordnung

in sich

und der Welt.

Kyrilla Spiecker

Video-Clip zum Erntedankfest

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Jemand ganz oben lässt alles wachsen

Screenshot aus dem Video-Clip: Früchte

Der Mähdrescher hat Pause, das Getreide ist eingefahren, und der neue Wein kann schon getrunken werden - zumindest als Suser, also noch nicht bis zum Schluss vergorener Wein: Am vergangenen Wochenende war Erntedank.

Doch dankbar sein für was? Diese Frage stellt die neueste Folge der Comic-Videoserie „E-wie Evangelisch“.

Die Vorsteherin des evangelischen Klosters St. Marienberg bei Helmstedt, Mechthild von Veltheim, erklärt in dem Comic-Videostrip das christliche Erntedankfest, das in diesem Jahr am 4. Oktober gefeiert wurde.

Die Comic-Videoserie „E-wie-Evangelisch“ wird seit 2008 vom Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen (EKN) für die EKD produziert. Ziel ist es, wichtige Begriffe der evangelischen Theologie, des protestantischen Glaubens und aus dem Leben der Kirche der Reformation internettauglich kurz und knapp zu erklären.

Videoclip

Monatsspruch Oktober 2009



Gott spricht: .... Ich schenke ihnen ein anderes Herz und schenke ihnen einen neuen Geist. Ich nehme das Herz von Stein aus ihrer Brust und gebe ihnen ein Herz von Fleisch.

Hesekiel 11,19


Die Zukunft des Islam entscheidet sich nicht in Saudi-Arabien, sondern in Europa.

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Von Leon de Winter

Von Winter, Leon de

Die Zukunft des Islam entscheidet sich nicht in Saudi-Arabien, sondern in Europa.

Die Folgen der Einwanderung aus islamischen Ländern stellen ein zentrales gesellschaftliches Problem in vielen europäischen Ländern dar. Eine große Mehrheit muslimischer Einwanderer hat unterschätzt, was es bedeutet, mit Christen und Atheisten zusammenzuleben.

In den europäischen Wohlfahrtsstaaten waren sie von Politikern und Sozialarbeitern umgeben, denen ebenfalls nicht klar war, dass Migration nur dann funktionieren kann, wenn die Eingewanderten bereit sind, sich dem neuen Umfeld anzupassen.

Immigration war einst gleichbedeutend mit harter Arbeit. Nicht so im heutigen Europa. Die Einwandererwelle der vergangenen 40 Jahre war insofern einzigartig, als die Länder, in die diese Menschen eingewandert sind, für viele von ihnen Zehntausende Euro an Arbeitslosen- und Kindergeld gezahlt haben.

Anders ausgedrückt: Unterm Strich sind die Ergebnisse im Hinblick auf Steuereinnahmen und soziale Unruhen (gemessen beispielsweise an den Verbrechensstatistiken) negativ.

Die muslimischen Einwanderer sind nicht nur unter Gefängnisinsassen und Empfängern von Sozialleistungen überproportional vertreten, sondern pflegen auch oftmals einen Lebensstil und ein Wertesystem, das schon in ihren Herkunftsländern als überholt galt - umso mehr im postmodernen Lebensumfeld der westeuropäischen Industrienationen. Dazu gehört die untergeordnete Rolle der Frau ebenso wie die Missachtung von Bildung und die Beibehaltung magischer kultureller und religiöser Muster aus den Herkunftsländern.

Offiziellen niederländischen Statistiken zufolge leben in den Niederlanden rund 335 000 marokkanische und türkische Einwanderer der sogenannten zweiten Generation (bei einer Gesamtbevölkerung von knapp über 16 Millionen Menschen). Bei 289 000 dieser marokkanischen und türkischen Niederländer wurden beide Elternteile nicht in den Niederlanden geboren. Am Arbeitsmarkt nehmen sie nur eingeschränkt teil: im Durchschnitt knapp über 41 Prozent. Zum Vergleich ein traditionelles Einwanderungsland wie Kanada: 70 Prozent.

Der niederländische Geheimdienst beobachtet mit Sorge, dass eine Gruppe von schätzungsweise 20 000 bis 30 000 Muslimen im Land offenbar empfänglich für fundamentalistisches Gedankengut ist. In dieser Gruppe gibt es möglicherweise bis zu 2500 Personen, die gewaltbereit sind.

Dabei handelt es sich um junge Menschen, die in den Niederlanden aufgewachsen sind. Ihre gesellschaftlichen Aufstiegschancen, ihr Zugang zu Bildung und Sozialleistungen entsprechen einem Vielfachen dessen, was ihnen in ihren Herkunftsländern geboten würde. Warum empfinden diese Menschen dennoch eine wachsende Abneigung gegen die niederländische Gesellschaft?

Die meisten Muslime, von denen viele als Analphabeten oder mit nur rudimentärer Schulbildung ins Land gekommen sind, ahnten nicht, dass ihre Migration aus den ärmsten Teilen Marokkos oder der Türkei sie mit einer vollkommen fremden Kultur und einem ebenso fremden Lebensstil in Kontakt bringen und konfrontieren würde. Ihre grundlegenden Überzeugungen und ihre Identität gerieten unter enormen Druck. Sie mussten entdecken, dass der westliche Wohlstand mit einer bestimmten Mentalität und einer Lebensweise verbunden war, mit Freiheit und Flexibilität und einer langen Tradition der Grenzerprobung und Grenzüberschreitung - Werten im Gegensatz zu den traditionellen Werten ihrer Herkunftsländer.

Die Einwanderer hofften, Stolz und Identität bewahren zu können, auch wenn sie im ungläubigen Norden arbeiteten. Die Hoffnung war vergebens. Die meisten Muslime akzeptierten die Situation, doch der verletzte Stolz einiger wurde von einer Gruppe junger Radikaler übernommen, die ihn nun zu ihrer Streitsache gemacht haben.

Die Frage, die schon in der islamischen Welt laut geworden ist, findet nun ein Echo in den Niederlanden: Wie kann der Islam, der sich doch selbst als übergeordnetes Weltbild empfindet, sich mit einer untergeordneten Rolle in der Weltordnung zufriedengeben?

In den vergangenen zwei Jahrhunderten erlitt die islamische Welt einen Zusammenbruch: Die Christen erwiesen sich als mächtiger und wohlhabender als die Osmanen, die das islamische Reich jahrhundertelang regiert und auch große Teile der arabischen Welt beherrscht hatten. Die traditionelle islamische Welt zerbrach im Ersten Weltkrieg vollends. Sogar den verhassten Juden gelang es, mitten im Herzen der islamischen Hemisphäre ihr eigenes Land zu gründen.

Kern der Krise in der islamischen Welt ist der globale Machtanspruch des Islam, der durch den Mythos vom erfolgreichen Krieger und Kämpfer Mohammed einen majestätischen Ausdruck findet, aber in der modernen Welt durch dieselben Menschen zunichtegemacht wird, die nach islamischem Glauben als minderwertig gelten. Diese Krise lässt sich in einer einfachen Frage zusammenfassen: Warum sind Christen, Juden und Ungläubige stärker und wohlhabender als die Muslime?

Jedes muslimische Kind lernt, dass der Islam die endgültige Offenbarung Gottes ist und alle Propheten vor Mohammed ebenfalls Muslime waren, deren Botschaft von den Juden und Christen verfälscht wurde. Auf dieser Grundlage wächst jedes muslimische Kind mit einem festverwurzelten Gefühl religiöser und kultureller Überlegenheit auf.

Der ärmste muslimische Analphabet fühlt sich auch dem reichsten Christen überlegen - weil er glaubt, dass der Christ, der an die Gottessohnschaft glaubt, ihm unterlegen sei. Denn der Islam schließt die Göttlichkeit von Jesus aus und hat sich Christus als islamischen Propheten einverleibt. Der Koran hat ein gespaltenes Verhältnis zu Christen und Juden, die gemäß orthodoxem islamischem Recht Sondersteuern zahlen und bestimmte Kleidungs- und Verhaltensvorschriften befolgen müssen.

Die Migration von Muslimen nach Europa ist ein modernes Phänomen. Sie bedeutet, dass die Armut unter ihnen so zugenommen hat, dass sie sich gezwungen sehen, für Christen und Atheisten zu arbeiten - eine beispiellose Schmach für einen Muslim. Die Migration in den ungläubigen Norden ist daher für jeden gläubigen Muslim zwangsläufig Anlass zur Glaubenskrise.

Manche haben ihren Glauben aufgegeben, ermutigt durch die Freiheit in Europa, die in blutigen religiösen Bruderkriegen gewonnen wurde und sich seit dem 18. Jahrhundert entwickelt hat. Anderen ist es gelungen, ihren Glauben zu modernisieren, indem sie sich von den weltlichen Ansprüchen des Islam abwenden und die Trennung von Staat und Kirche akzeptieren. Wieder andere haben sich verbittert dem Fundament ihrer Religion zugewandt und sind entschlossen, die Anmaßung und Macht der Ungläubigen zu stürzen, um so den Boden für ein neues Kalifat zu ebnen, mit dem die von ihnen gewünschte wahre Weltordnung wiederkehrt.

Die meisten muslimischen Einwanderer scheinen sich mehr oder weniger leicht an ihr Dasein als religiöse Minderheit in einem säkularen Umfeld gewöhnt zu haben - ein in der Geschichte des Islam neuartiges Phänomen. Gründe dafür sind die bessere Bildung, von der die Einwanderer der zweiten Generation profitiert haben, die kleineren Familiengrößen (die Geburtenrate innerhalb der muslimischen Bevölkerung der Niederlande geht langsam zurück), der Wegfall der sozialen Kontrolle, wie sie in den Dörfern und Gemeinden der Herkunftsländer ausgeübt wurde (obgleich der Druck innerhalb der Familie nach wie vor sehr groß sein kann), und schließlich der überwältigende Einfluss der säkularen Mehrheitskultur. Schätzungsweise ein Viertel aller männlichen niederländischen Muslime geht heutzutage regelmäßig in die Moschee.

Als Muslim in Europa zu leben führt also zwangsläufig dazu, dass der islamische Anspruch auf eine weltliche Vormachtstellung (was im Jenseits passiert, wird dabei im Diesseits ausgeklammert) stetig erodiert, sofern sich ein Muslim dem säkularen Recht beugt. Aber was bleibt vom Islam ohne den Anspruch auf weltliche Vormacht?

In der Lebensgeschichte des Propheten beweist der Erfolg Mohammeds als Eroberer - wobei sich die Kämpfer die Kriegsbeute mit dem Propheten teilen -, dass die Botschaft, die er von Gott empfangen hat, allen anderen überlegen ist. Ohne die weltliche Macht über Staaten und Ungläubige ist der Islam kaum mehr als eine eher späte Form von christlichen, jüdischen und arabischen Stammeswerten.

In diesem Fall droht ihm dasselbe Schicksal wie allen anderen monotheistischen Religionen in Europa: Statt eines kollektiven Lebensstils mit politischen Zielen wird er zu einem eher abstrakten, individuellen Lebensstil. Die Auswanderung von Muslimen ins säkulare, verführerische, obszöne und dekadente Europa hat also eine neue Stufe in der Entwicklung des Islam eingeleitet - sehr zum Missfallen der orthodoxen Muslime.

Europäische Muslime haben die Chance, einen liberalen Islam innerhalb der westlichen Gesellschaft zu begründen. Dafür müssen sie eine scharfe Trennlinie zwischen dem orthodoxen Islam und dem geltenden Recht ziehen. Die Zukunft des Islam entscheidet sich nicht in Afghanistan oder Saudi-Arabien, sondern in Europa - eine überraschende Wendung in der Geschichte des Islam. Wenn wir in Europa an unsere eigenen Werte, unseren eigenen Beitrag zur Gesellschaftsentwicklung und an den Fortschritt der Künste und Wissenschaften glauben, müssen wir muslimische Einwanderer dabei unterstützen, ihre Ziele und Träume in Freiheit zu verwirklichen, ohne dabei den weltlichen Ansprüchen des Islam eine Chance einzuräumen.

Radikale Muslime, al-Qaida und die iranischen Mullahs versuchen, die Entwicklung dieses aufblühenden liberalen Islam umzukehren, und sie tun es mit der einzigen Waffe, die sie kennen: Gewalt und der Androhung von Gewalt. Nach ihrer Lesart erscheint der Islam wie ein Todeskult, der nach menschlichen Opfern verlangt und mit dem lächerlichen Versprechen eines orgiastischen Lebens nach dem Tod lockt, das aus permanentem Sex mit Dutzenden von Jungfrauen besteht.

Manche Sozialforscher warnen vor dem Heraufdämmern "Eurabiens", des islamisierten Europa. Tatsächlich deutet jedoch alles auf eine entgegengesetzte Entwicklung: Europa wird nicht islamisiert, sondern der Islam europäisiert.


Jani's Kurzkommentar:


Solange Europa sich nicht auf seine Wurzeln besinnt, bezweifle ich die Schlußfolgerung des Herrn Winters. Ich sehe Europa eher in eine Katastrophe hineinschlittern.

Ansonsten ist der Artikel wirklich gut recherchiert!