Samstag, 25. Februar 2012

Gauck-Auftritt in Fürth: Viel Familie, wenig Präsident

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Prominente - Es wird wahrscheinlich Joachim Gaucks letzter öffentlicher Auftritt vor seiner Wahl zum Bundespräsidenten am 18. März gewesen sein. So nah wie am Freitag in Fürth werden die Bürger ihrem neuen Staatsoberhaupt in spe so schnell wohl nicht mehr kommen.
von Daniel Staffen-Quandt 


Diesmal ist es kein Taxi. Der designierte Bundespräsident Joachim Gauck kommt am Freitagabend in einer schwarzen Limousine, mit Polizeischutz. Noch eine Woche zuvor war der 72-Jährige mit dem Taxi am Kanzleramt in Berlin vorgefahren, direkt nach der Landung am Flughafen Tegel. Der Medienrummel vor der "Comödie" in Fürth dürfte aber ähnlich groß wie in Berlin gewesen sein - schließlich ist es der erste öffentliche Auftritt des früheren DDR-Bürgerrechtlers seit der Kandidatenkür am 19. Februar. Und vermutlich der letzte von "Bürger Gauck" für lange Zeit.

Der Termin für die Lesung aus seinem Buch "Winter im Sommer - Frühling im Herbst" stand bereits seit Monaten fest. Ob ihn Joachim Gauck auch nach der Nominierung als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten noch wahrnehmen würde, war ungewiss. Theaterleiterin Eva Brütting sprach von einer aufregenden und anstrengenden Woche, sie nannte Gaucks Auftritt ein "historisches Moment" für das kleine Theater. Viele Kartenbesitzer hätten sich erkundigt, "ob er nun kommt, oder nicht". Sie sei froh, dass die Zitterpartie gut für die "Comödie" ausgegangen sei.



weiter geht es hier 

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Präsident Gauck: Prediger der verrohenden Mittelschicht

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Mit Christian Wulff hat sich die politische Klasse eines lästig geworden kleinbürgerlichen korrupten Aufsteigers entledigt, während die viel größeren Geschäftemacher der Parteien weiter ungestört ihren Interessen nachgehen können…
Es gibt auch in Deutschland unterschiedliche Ansichten

von Jutta Ditfurth
Um die Peinlichkeit zu übertünchen, wurde nun Joachim Gauck, der Prediger für die verrohende Mittelschicht gerufen. Dass CDU/SPD/FDP und Grüne ihn gemeinsam aufstellen verrät uns, dass uns noch mehr Sozialstaatszerstörung, noch mehr Kriege und noch weniger Demokratie drohen. Einen wie ihn holt man, um den Leuten die Ohren vollzuquatschen.
Gaucks neoliberales Verständnis von Freiheit als Freiheit des Bourgeois, schließt soziale Menschenrechte aus. Von sozialer Gleichheit als Bedingung wirklicher Freiheit versteht er nichts. Mit der Agenda 2010 und ihren brutalen Folgen ist er sehr einverstanden, für die Betroffenen und ihre Proteste hat er stets nur Verachtung. Kritik am Kapitalismus findet Gauck lächerlich. Die Entscheidung zur Begrenzung der Laufzeit von AKWs gefühlsduselig.
Dem Krieg in Afghanistan hat Gauck die Treue gehalten, denn auch dieser Christ ist ein Krieger. In der Vertriebenfrage ist der künftige Bundespräsident ein Kumpan von Erika Steinbach und hat Probleme mit der polnischen Westgrenze. Was er von Demokratie und Humanismus hält, verrät er, indem er für die Verfassungsschutzüberwachung der Linkspartei eintritt und den Ideologen des Rassismus der Mitte, Thilo Sarrazin, “mutig” findet. Hat jemand je eine scharfe und überzeugende Kritik an Nazis von ihm gehört?
Fremdenfeindlichkeit kann er verstehen, aber er schätzt es nicht, »wenn das Geschehen des deutschen Judenmordes in eine Einzigartigkeit überhöht wird«.
Gauck ist ein Anhänger der Totalitarismusideologie, der Gleichsetzung von Kommunismus und Faschismus. Mit seiner Aufstellung als Kandidat bekennen sich CDU/SPD/Grüne und FDP zu dieser unerträglichen reaktionären Weltsicht. Der Kandidat und die vier ihn aufstellenden Parteien passen zu einander.

P.S.: Das Amt des Bundespräsidenten ist überflüssig, ein feudales Relikt für obrigkeitsgläubige Deutsche.

Jutta Ditfurth, Autorin und Soziologin, vertritt ÖkoLinXAntirassistische, Liste im Frankfurter Römer

Quelle
Jani's Kommentar

Ich muss gestehen, ich hatte nicht wirklich Ahnung von Herrn Gauck. Nur das Übliche, was man so landauf / landab weiß. Nachdem ich mich ein wenig mit seiner Person auseinandersetzte, dabei etliche Kommentare las u.a. auch einen Kommentar in der MZ von Friedrich Schorlemmer, den ich sehr schätze, war ich schockiert. 

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten?!
Seine Art jede Form von Sozialkritik an Hartz 4 - am heutigen System des Kapitalismus - etc. abzubügeln, spricht nicht unbedingt für diesen Mann. Und schon gar nicht für einen evangelischen Pfarrrer. Gut, dass er keiner mehr ist. Und gut, dass ich den nicht als Pfarrer kannte, womöglich hätte es mich den Glauben gekostet (nein, nicht wirklich - denn Gott ist nicht Pfarrer - nichts gegen Pfarrer, es gibt auch Christen unter ihnen).

Auch finde ich es nicht in Ordnung, dass so jemand seit 12 Jahren getrennt und noch immer nicht geschieden ist - trotz einer bereits langjährigen neuen Beziehung. Und ja, ich bin in solchem Fall sehr konservativ. 
Und mir ist auch klar, dass es keinen besseren gibt.  Aber der Hinweis, dass wir uns einen Präsidenten eigentlich sparen können, ist auch nicht von der Hand zu weisen.




Freitag, 24. Februar 2012

Muslim-Taxi: Mission, nicht nur auf Rädern

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Das neue „Muslim-Taxi“ eines Hamburger Studenten hat medialen Staub aufgewirbelt. Dabei ist es „ein herzlicher Versuch, uns Muslimen unserem Empfinden gerecht zu werden“, lässt ein Gast im Gästebuch der Internetseite wissen, „und wenn da sündige missgelaunte Torheit uns entgegenbläst, tut das der Sache unrecht“.

Indessen soll MuslimTAXI nicht nur für Muslime sein, und es ist auch kein Taxiunternehmen. Was dann, und was ist so aufregend daran? Der aus dem Irak stammende deutsche Flugzeugtechnikstudent Selim Reid, 24, hat nach eigenen Angaben europaweit die erste islamische Mitfahrzentrale gegründet. Der Muslim war unzufrieden darüber, dass Muslime, vor allem Kopftuchträgerinnern, Benachteiligungen oder gar Pöbeleien zu erleiden hätten, wenn sie Mitfahrgelegenheiten nutzten. Überhaupt könnten Muslime herkömmliche Mitfahrzentralen kaum in Anspruch nehmen, weil „die nach dem Islam vorgegebene Geschlechtertrennung hier nicht umgesetzt wird“. Im taz-Interview erläuterte Reid, Muslime sollten diese Trennung anstreben. Da man sich während längerer Fahrten durchaus näher kommen könne, sei das Risiko von Seitensprüngen und kaputten Ehen bekanntlich hoch. So kam er auf die Idee, eine eigene Plattform anzubieten. Die ermöglicht die nötige Vorsortierung in Männlein und Weiblein und grenzt zugleich einfach und kostenlos das „Fremdgehrisiko“ ein. Sicherlich will er, wenn es sich machen lässt, in der Nische auch ein wenig Geld verdienen. Viel wichtiger aber ist ihm, dass Geschwister im Glauben einander unterstützen, damit alles mit rechten Dingen zugeht: „Wir Muslime passen untereinander auf uns auf“, gab Reid zu Protokoll. Das scheint der Nerv der ganzen Unternehmung zu sein: Die Möglichkeit zur Da’wa, zur Mission. Selim Reid bekennt offen, es sei das Beste an den Fahrten, dass man sich über den Islam unterhalte und „an dessen Stärken teilhabe“. Das gelte selbstverständlich auch für Nichtmuslime, die dazu herzlich eingeladen sind. Deshalb lässt Reid die Vorwürfe nicht gelten, die ihm Parallelgesellschaft, Apartheid und Schlimmeres vorhalten. Nichtmuslime sind willkommen, es könnte ja sein, dass sie sich „für unseren Glauben begeistern und diesen vielleicht sogar annehmen“. Wer wirklich den Dialog suche, könne ihn da gerade finden. Nicht von ungefähr lautet das Motto darum: „Mitfahrgelegenheiten für den Dialog zwischen Muslimen und Nichtmuslimen“.

Die Einladung zum Islam – übrigens ebenfalls Pflicht „eines jeden Muslims“ – ist offenkundig Reids eigentliches Anliegen. Da’wa ist, vor allem wenn man sich im Internet umsieht, zentrales und programmatisches Stichwort salafitischer Kreise. MuslimTAXI ist in einem größeren Zusammenhang salafitischer missionarischer Aktivitäten zu sehen. Das belegen weitere Internetseiten, die der Student betreibt, etwa die Seite mit dem sprechenden Titel www.da3wa.net (die 3 steht für den arabischen Buchstaben Ajin) oder www.du3a.de (Du’a meint das Bittgebet – die Verbindung zu Allah soll durch solche Gebete beständig und andauernd werden). Mit ein, zwei Klicks ist man von hier aus bei dem salafitischen Wanderprediger Pierre Vogel („Einladung zum Paradies“), bei „Die wahre Religion“, „Die Wahrheit im Herzen“, „DawaFFM“ oder anderen Angeboten aus diesem radikalen Milieu. Da’wa-Bemühungen sind vielfältig und ihr Netz im Netz ist weit gespannt. Auf http://dawa-news.net erfährt man, dass der Anwalt des Hetzpredigers und Sympathisanten des bewaffneten Dschihads Ibrahim Abou-Nagie zum Islam konvertiert sei und kann dies gleich auf Video nachverfolgen. Vermutlich das wichtigste Instrument sind Portale mit zahlreichen Videos (s. z. B. http://dawatv.net), mit www.selisha.de steht, wenn auch in den Anfängen, ein islamisches eBay zur Verfügung, diverse Shops (z. B. http://az-zahra.de) runden das reichhaltige Angebot ab, das Muslimen nicht zuletzt zu Da’wa-Zwecken zur Verfügung stehen soll. Ziel ist die Verbreitung eines möglichst wörtlichen Verständnisses der islamischen Regeln nach Koran und Sunna und ihre strenge Einhaltung. Damit werden wichtige und zentrale Werte unserer Gesellschaft nicht nur in Frage gestellt, sondern teilweise offen bekämpft. Zur Da’wa in diesem Sinne gehört selbstverständlich auch die möglichst alltagsrelevante Verankerung islamrechtlicher Normen im gesellschaftlichen Leben. Aus dieser Sicht ist MuslimTAXI ein verheißungsvolles Projekt.

Torheit muss dem nicht „entgegenblasen“, aber gerade deshalb sollte diese Form der islamischen „Missionierung“ nicht verharmlost, sondern zumindest als solche erkannt, benannt und kritisch hinterfragt werden.

Dr. Friedmann Eißler

Salafiten in Deutschland (Teaser): www.ekd.de/ezw/Publikationen_2568.php
taz-Interview: http://taz.de/Gruender-ueber-islamische-Mitfahrzentrale/!86202/

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Worte zum Tag

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Schwere Zeiten sind wie ein dunkles Tor.
Kommst du hindurch, gehst du gestärkt hervor.

Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916)

österreichische Schriftstellerin



Jani's Anmerkung:
Das kann ich unterschreiben. Daraus ergibt sich dann ein anderes Problem. Alle denken, dass ich stark bin und erwarten mittlerweile auch nichts anderes von mir. Oft klingt es wie ein Vorwurf in meinen Ohren. Aber eigentlich bin ich nicht stark, sondern hatte nie eine andere Wahl - es gab immer nur entweder oder. Entweder aufgeben (Auto gegen die Wand) oder eben durch. Gefragt wurde ich nie.


Das ist auf Dauer ermüdend. Ich bin müde. Das aber können nur barmherzige Menschen nachfühlen. Eigenes Leid macht barmherzig. Oh nein, falsch - ganz viele werden nur verbittert. Aber die, die ich barmherzig erlebt habe, hatten alle Leid erlebt. Das erschreckende daran ist, man findet die Barmherzigen nicht unbedingt in unseren Kirchen. Irgendetwas läuft doch total schief.......... 





Donnerstag, 23. Februar 2012

Das neue Bild des Islam

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Auf dieser Website geht es um die Geschichte des Islam und da vor allem um die ersten drei Jahrhunderte. Es ist die Zeit, wo nach traditioneller Darstellung Mohammed den Islam gründete und seine Religion in kurzer Zeit über die Hälfte der damaligen Welt verbreitete.

Die moderne Geschichtsforschung sieht diese Zeit jedoch vollkommen anders. Es gibt keinerlei Quellen- islamische oder nichtislamische- aus dieser Zeit, die über einen Propheten Mohammed und eine Religion namens Islam berichten würden. Alle islamischen Quellen stammen ausnahmslos aus späteren Jahrhunderten. Die zeitgenössischen Quellen kennen den Propheten, seine Religion und seine Eroberungen nicht.

Neueste Forschungen verschiedener Disziplinen weisen die bekannten islamischen Darstellungen als Erbauungs- und Rechtfertigungsliteratur späterer Jahrhunderte ohne irgend eine historische Basis nach. Sie weisen ferner nach, dass die Ursprache des Koran  nicht das behauptete Koranarabisch war, und dass wesentliche Teile des Koran bereits vor Mohammed im Umlauf waren. Die später ins Arabische übertragenen Texte weisen teils groteske Fehlübersetzungen auf - wie etwa das angebliche Kopftuchgebot.

Diese Seite ist auch der historisch-kritischen Forschung gewidmet. Es kann nicht sein, dass wissenschaftliche Methoden nicht auch auf den Islam angewendet werden dürften, sondern religiöse Legenden als historische Wahrheit geglaubt werden müssen.

Wen die Thematik interessiert sei auf das Buch Good Bye Mohammed verwiesen.
 
 
 
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Freitag, 17. Februar 2012

Voltaire über den Propheten Mohammed und den Islam

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Voltaire, der große europäische Aufklärer, macht in seinem Brief an den Preußenkönig Friedrich II. vom Dezember 1740 klar, was er von Mohammeds Islam hält:



„Ich gebe zu, dass wir ihn hochachten müssten, wenn er, als legitimer Herrscher geboren oder mit Zustimmung der Seinen an die Macht gelangt, Gesetze des Friedens erlassen hätte. Doch dass ein Kamelhändler in seinem Nest Aufruhr entfacht, dass er mit ein paar Koreischititen" - Stammesmitglieder - „seine Brüder glauben machen will, dass er sich mit dem Erzengel Gabriel unterhielte; dass er sich damit brüstet, in den Himmel entrückt worden zu sein und dort einen Teil jenes unverdaulichen Buches empfangen zu haben, das bei jeder Seite den gesunden Menschenverstand erbeben läßt, dass er, um diesem Werke Respekt zu verschaffen, sein Vaterland mit Feuer und Eisen überzieht, dass er Väter erwürgt, Töchter fortschleift, dass er den Geschlagenen die freie Wahl zwischen Tod und seinem Glauben läßt: Das ist nun mit Sicherheit etwas, das kein Mensch entschuldigen kann, es sei denn, er ist als Türke in die Welt gekommen, es sei denn, der Aberglaube hat in ihm jedes natürliche Licht erstickt."
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„Bis zu den ältesten Verbrechern" zurück, so Voltaires These, reiche das Verbrechen aus religiösem Fanatismus. Auch die französische, die zivilisierte Welt seiner Gegenwart sei von dieser Versuchung nicht gefeit: „In demselben Jahrhundert, in dem auf der einen Seite die Vernunft ihren Thron errichtet, sieht man auf der anderen Seite den absurdesten Fanatismus und Aberglauben seine Altäre bauen", schreibt Voltaire an Friedrich. 



Quelle
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Sonntag, 12. Februar 2012

Wo Christen am stärksten verfolgt werden




Open Doors schätzt, dass weltweit rund 100 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. Christen sind damit die größte Gruppe aller aus religiösen Gründen Verfolgten.
Der jährlich von Open Doors veröffentlichte Weltverfolgungsindex ist eine Aufstellung von 50 Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt oder benachteiligt werden. Der Weltverfolgungsindex erscheint seit 1993 und beleuchtet regelmäßig die Situation verfolgter Christen nach Ländern geordnet. Die Rangliste - die erste und älteste ihrer Art – soll Kirchen, Gesellschaft, Medien und Politik die Situation der verfolgten Kirche bewusst machen, um verfolgten Christen effektiv auf verschiedenen Ebenen helfen zu können.

Jedes Jahr bewertet eine internationale Arbeitsgruppe von Open Doors die Situation für Christen in Ländern mit eingeschränkter Religionsfreiheit aufgrund:
  • veröffentlichter Berichte zu Übergriffen auf Christen im Berichtszeitraum
  • Informationen aus erster Hand durch Befragung von Open Doors Mitarbeitern vor Ort mittels eines Fragebogens 
  • Einschätzungen von Experten

Informationen aus erster Hand
Open Doors ist als überkonfessionelles christliches Hilfswerk seit Jahrzehnten durch eigene Mitarbeiter in den Ländern mit Christenverfolgung präsent, meist im Untergrund und arbeitet konfessionsübergreifend mit den Untergrundkirchen der jeweiligen Länder zusammen. Für den Weltverfolgungsindex befragt Open Doors jährlich zumeist Mitarbeiter, Pastoren und Kirchenleiter vor Ort zur aktuellen Situation sowie Experten. Die Platzierung eines Landes ergibt sich nicht nur aus bekannt gewordenen Übergriffen auf Christen im Berichtszeitraum, sondern spiegelt vielmehr den grundsätzlichen Grad der Religionsfreiheit für Christen im jeweiligen Land wider. Wenn Informationen aus einem Land nicht erhältlich oder unsicher sind, wirkt sich das in der Platzierung zugunsten des Landes aus - selbst wenn der tatsächliche Grad der Verfolgung möglicherweise höher liegt. Eine Verschiebung in der Rangfolge im Index sagt nicht unbedingt etwas darüber aus, ob die Situation für Christen besser geworden ist. So kann sich die Lage in anderen Ländern stärker verschlechtert haben, so dass ein Land "überholt" wird.

Bei der Erhebung werden verschiedene Aspekte der Religionsfreiheit beleuchtet, wie beispielsweise:

Rechtlicher und offizieller Status von Christen:
  • Ist Religionsfreiheit mit dem Recht auf öffentliche Versammlungen in der Landesverfassung und/oder Gesetzen verankert?
  • Haben alle Staatsbürger gleiche Rechte und Pflichten?
  • Haben die Bürger das Recht, ungestraft zum Christentum zu konvertieren oder müssen sie befürchten, aufgrund ihres Religionswechsels vor Gericht gestellt zu werden?
  • Gibt es eine verpflichtende Staatsreligion für jeden Bürger?
  • Dürfen Christen ihre Religion öffentlich ausüben?
  • Bestehen im Land Gesetze gegen Religionswechsel (Anti-Konversionsgesetze) oder Blasphemie zum Schutz einer bestimmten Religion?

Die tatsächliche Situation der im Land lebenden Christen:
  • Werden Christen ihres Glaubens wegen verhaftet oder getötet?
  • Werden Christen ihres Glaubens wegen zu Gefängnis- oder Arbeitslagerstrafen verurteilt bzw. in die Psychiatrie eingewiesen?

Reglementierungen durch den Staat: 
  • Dürfen christliche Literatur und Bibeln im Land gedruckt, verbreitet bzw. eingeführt werden? Gilt dies für jede im jeweiligen Land gesprochene Sprache?
  • Werden christliche Veröffentlichungen zensiert/verboten?
  • Dürfen Kirchen gebaut, renoviert oder Räume für gemeindliche Zwecke gemietet/gekauft werden?
  • Müssen sich christliche Gemeinschaften registrieren lassen? Ist dies in einem überschaubaren Zeitraum und unter zumutbaren Bedingungen möglich?

Faktoren, die die Religionsfreiheit in einem Land untergraben können:
  • Werden Versammlungsorte von Christen oder deren Häuser angegriffen?
  • Gehen Behörden den Beschwerden und Anzeigen von Christen wegen nicht-staatlicher Übergriffe nach? Ermitteln Sicherheitskräfte bzw. staatliche Stellen nach solchen Übergriffen?
  • Initiieren bzw. unterstützen Medien Hetzkampagnen gegen christliche Minderheiten? Wenn ja, wie geht der Staat damit um?  


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Samstag, 11. Februar 2012

Der Zwang zum Glück

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Von Michael Paulwitz

Lehrer Lämpe von Wilhelm Busch: Deutsche Weltverbesserer wissen ganz genau, wo es langgeht Foto: Wikipedia

Vergeßt das Schreckgespenst vom germanischen Herrenmenschen in Uniform und Knobelbechern, der halb Europa unterjochen will. Jetzt kommt der deutsche Oberlehrer. Er ist grün, links und gut und weiß genau, was politisch korrekt ist. Rassisten, Nazis, Klimasünder, Sexisten, Homo- und Islamophobe kriegen von ihm unbarmherzig eins mit der Moralkeule auf die Mütze. Heute, da kuscht schon Deutschland, und morgen die ganze Welt.
Da hat in den Niederlanden doch tatsächlich einer aufgemuckt – Geert Wilders, der Islamkritiker im Parlament, der auch noch die Regierung stützt. Das geht natürlich gar nicht – da muß ein deutscher Denunziationsverein wie die „Amadeu-Antonio-Stiftung“ dem Holländer mal gründlich zeigen, wie man Abweichler mit braunem Dreck bewirft. Hilft sonst nichts mehr, setzt es auch mal Blitzkrieg – wenn in Österreich Waffenstudenten am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und an der ersten Adresse in der Hauptstadt eine Ballnacht feiern wollen, dann marschiert eben ein Bataillon straßenkampferprobter Antifa-SA ein und probt mal wieder den Anschluß auf dem Heldenplatz, um den Kameraden Schnürschuh zu zeigen, wie Straßenterror richtig geht. 

Wer Nazi ist, bestimmen die Gesinnungswächter
Wer Nazi ist, bestimmen dabei die Gesinnungswächter. Soll keiner glauben, er käme davon, bloß weil er Jude und israelischer Staatsbürger ist. Zuletzt mußte diese Lektion der Jerusalemer Professor Martin van Creveld lernen. Der hatte  in der irrtümlichen Annahme, in Deutschland herrsche noch akademische Freiheit, an der Universität Trier eine Gastprofessur angenommen. AStA, Gewerkschaften, Grüne, Jusos und „Linkspartei“ erfüllten wachsam ihren Kampfauftrag und denunzierten ihn wegen „Frauenfeindlichkeit, Militarismus, Antiisraelismus“, worauf die Universitätsleitung umfiel und den israelischen Hochschullehrer vor die Tür setzte.
Wenn es darum geht, am deutschen Wesen die Welt genesen zu lassen und kollaborationsunwillige Ausländer mit Totschlagevokabeln zu bewerfen, lassen sich die Grünen so leicht von niemand übertreffen. Ihre Fraktionen, Geschäftsstellen und Abgeordnetenbüros in Europa, Bund und Ländern sind sozusagen Schaltzentralen des gutmenschlichen Imperialismus. 

Der drohende Zeigefinger der deutschen Grünen
Ganz egal, ob der Ungar in den Senkel gestellt werden muß, weil er es gewagt hat, eine nichtlinke Regierung zu wählen, die noch dazu die Interessen des eigenen Volkes vertreten will, oder ob dem Polen mal wieder die Leviten gelesen werden müssen, weil er doch tatsächlich glaubt, in die Kernenergienutzung einsteigen zu können, wo man doch eben stellvertretend für ganz Europa im eigenen Land den Ausstieg durchgeboxt hat – die Grünen sind immer vorn dabei. 

Wer in Osteuropa die bunte Begeisterung für Homo-, Trans- und sonstige Sexualität nicht teilt, bekommt prompt Besuch von grünen Spitzenpolitikern; Volker Beck reist dafür regelmäßig bis nach Moskau. Wem das Einschmelzen der Nationalstaaten im europäischen Einheitsbrei nicht paßt, der wird von Daniel Cohn-Bendit nach Gutsherrenart zusammengefaltet, und wenn er Vaclav Klaus heißt und Staatspräsident der Tschechischen Republik ist. Und am neugewählten ägyptischen Parlament bereitet den Bundestags-Grünen nicht etwa die riesige Fundamentalisten-Fraktion Kopfzerbrechen – ihr erhobener Zeigefinger gilt dem viel zu niedrigen Frauenanteil. 

Die Diktatur der Jakobiner hieß auch „Wohlfahrtsausschuß“
Ironie beiseite – die Aufzählung ließe sich noch lange fortsetzen. Nur: Woran liegt es, daß die Weltverbesserer und Interventionisten gerade aus dem linken Stall in alle Welt ausschwärmen, um andere Länder und Völker nach Herrenmenschenart zu bevormunden? Warum können diejenigen, die beständig „Vielfalt“ und „Toleranz“ im Munde führen, es am allerwenigsten ertragen, wenn jemand anderer Meinung ist und die eigene Tradition und Kultur höher schätzt als multikulturelles Einerlei? Warum sind Menschen, die „Aufklärung“ und „Vernunft“ gepachtet zu haben glauben, so erpicht darauf, die eigenen ideologischen Steckenpferde bis in die entlegensten Winkel der Welt zu reiten, wo niemand etwas mit ihnen anfangen kann? 



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Samstag, 4. Februar 2012

Wort zum Tag

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Dietrich Bonhoeffer

"Ein Gutseinwollen an sich, gewissermaßen als Selbstzweck, als Lebensberuf, verfällt der Ironie der Unwirklichkeit, aus dem echten Streben nach dem Guten wird hier die Streberei des Tugendboldes."

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Wenn es derselbe Geist ist

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, der Geist der Liebe und des Friedens, dann werden Feinde zu Freunden. 

Leider nicht ganz billig dieses Buch, aber bestimmt gut zu lesen. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich solche Geschichten bei einem meiner Besuche hörte. 
Es gab natürlich einen Anlass, dass ich bei google nach verlässlichen Quellen suchte. Und siehe da, es gibt sogar ein Buch darüber. ;-)))

Einen Blick ins Buch gibt es bei amazon.de

Und hier eine kleine Buchrezension

Daraus foldender Text:
Sie sangen Weihnachtslieder, spielten zwischen den Schützengräben Fußball: An Heiligabend 1914 verbrüderten sich deutsche, britische und französische Soldaten für wenige Stunden. Kurz darauf schossen sie wieder aufeinander. Dennoch hat die Feuerpause bis heute Symbolkraft. Von Hans Michael Kloth


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Freitag, 3. Februar 2012

Ein Vereinigtes Europa der Narren?

.EssaEssayy 

Essay 

03.02.2012 ·  Politische Korrektheit verlangt, Europas Einheit als Wert an sich anzusehen. Doch dass die Folgen der Einheit immer positiv sein müssen, kann nur glauben, wer Europa-Politiker für Übermenschen hält. ............................................................................Von Erich Weede
 
Unter politischer Korrektheit kann man das Bedürfnis nach Übereinstimmung mit der Masse der Mitmenschen verstehen, auch um den Preis der Ausschaltung der eigenen Vernunft, wobei meist das Bekenntnis zu Werten und Zielen das Nachdenken über geeignete Mittel in den Hintergrund drängt. Wer Konsens für einen Wert an sich hält, für den ist eigenes Nachdenken - wie es die Kanzlerin im Zusammenhang mit der Sarrazin-Debatte so schön sagte - "nicht hilfreich".

In der Europa-Politik äußert sich die politische Korrektheit in lautstarken Bekenntnissen zu Europas Einheit als Wert an sich in der unreflektierten Behauptung, dass Europas Einheit den europäischen Frieden sichere. Unreflektiert ist diese Behauptung, wenn man sich weigert, Alternativen für die Erklärung des europäischen Friedens auch nur in Erwägung zu ziehen. Ich will hier nur eine Alternative andeuten: Die Nato oder die dort institutionalisierte amerikanische Hegemonie könnte für den Frieden Europas verantwortlich sein.
Unreflektiert ist die These von Frieden durch Einheit in Europa auch, wenn man sich nicht die Frage stellt, welche Art von Einheit für den Frieden am bedeutsamsten ist. Ist es etwa die Brüsseler Bürokratie mit dem Demokratiedefizit der Europäischen Union? Ist es der im Großen und Ganzen funktionierende Binnenmarkt der größeren Europäischen Union, oder ist es der wesentlich schlechter funktionierende und kleinere Währungsverbund der Euro-Staaten?

Unreflektiert ist die These von Frieden durch Einheit in Europa auch, wenn man so tut, als ob die Fragen nach den Folgen von Europas Einheit für Wohlstand, Wachstum und Demokratie entweder belanglos sind oder automatisch positiv. Beides kann kein vernünftiger Mensch für wahr halten. Für belanglos kann man die Folgen der europäischen Einheit nur halten, wenn man glaubt, dass auch ein erfolgloses und verarmendes Europa demokratisch, einig und friedlich bleibt. Wer das glaubt, sollte sich zu dieser These bekennen.

Dass die Folgen der europäischen Einheit immer positiv sein müssen, kann nur glauben, wer Europa-Politiker für Übermenschen hält, die sich grundsätzlich nicht irren können. Das halte ich für Hybris. Hochmut kommt vor dem Fall. Im November 2011 fing die "Financial Times" und ihr Star Martin Wolf an, das Undenkbare zu denken: das Ende des Euro. Nebenbei: Der Titel von Wolfs Aufsatz erinnert an ein fast 50 Jahre altes Buch von Herman Kahn über den Atomkrieg. Auch wenn Bundestag und Bundesregierung es noch nicht wahrhaben wollen: Der Euro war wohl die folgenschwerste Fehlentscheidung der deutschen Nachkriegsgeschichte.
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- Was ist Europa?

Europa ist der Kulturkreis oder die Zivilisation, die die freie Marktwirtschaft oder den Kapitalismus erfunden hat, die Naturwissenschaft und Technologie eher und mehr als andere Hochkulturen entwickelt hat, die als erste die Massenarmut überwunden hat. Weder zur erstmaligen Überwindung der Massenarmut noch zur Beherrschung der Welt bis zum Zweiten Weltkrieg war Europa prädestiniert. Das europäische Mittelalter hat ein amerikanischer Globalhistoriker technologisch, wissenschaftlich und wirtschaftlich als ein Zeitalter der chinesischen Suprematie bezeichnet. Noch am Anfang des 19.Jahrhunderts war China die größte Volkswirtschaft der Welt. Noch im 17.Jahrhundert standen die Türken vor Wien.
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- Warum war Europa so erfolgreich?

Weil Europa den Menschen zuerst einigermaßen sichere Eigentums- und Verfügungsrechte oder wirtschaftliche Freiheit gewährt hat. Die sind wichtig, weil Menschen Arbeitsanreize brauchen. Das wusste schon Adam Smith. Die Sozialisten in allen Parteien wissen es heute noch nicht. Die privaten Eigentumsrechte müssen auch für das Produktionskapital gelten, weil es sonst keine Knappheitspreise auf Inputmärkten und damit keine rationale Ressourcenallokation geben kann. Diese Einsicht geht auf den österreichischen Ökonomen Ludwig von Mises und das Jahr 1920 zurück. Wer diese Einsicht verstanden hat, wer Kapitalismus wie die Marxisten oder Mises durch Privateigentum an Produktionskapital definiert, der muss ein Anhänger des Kapitalismus sein. Dass es davon in Deutschland so wenige gibt, sagt etwas über die kaum vorhandenen Grundkenntnisse in Politischer Ökonomie in diesem Land.

Das Wort Kapitalismus muss man nicht mögen. Der Nobelpreisträger für Wirtschaft Friedrich August von Hayek mochte es nicht. Aber er zeigte 1945, dass dezentralisierte Entscheidungen und Privateigentum die Voraussetzungen für die Nutzung des fragmentierten und nichtzentralisierbaren Wissens sind. Privateigentum, Dezentralisierung der wirtschaftlichen Entscheidungen, Wettbewerb - und damit viele kleine und korrigierbare statt großer Fehler -, das waren die Gründe für den Aufstieg Europas. Fehler machen Menschen immer wieder. Weil Entscheidungen auch angesichts von Ungewissheit gefällt werden müssen, haben wir nur die Wahl zwischen vielen kleinen Fehlern privater Unternehmer, also relativ schnell korrigierbaren Fehlern, und großen, schwer korrigierbaren Fehlern der Politik.
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- Warum konnte gerade Europa die wirtschaftliche Freiheit oder den Kapitalismus erfinden?

Das liegt an der politischen Zersplitterung Europas. Der Vorläufer der Gewaltenteilung in Europa war die territoriale Zersplitterung. In Asien gab es Großreiche, in denen schon Provinzen mehr Bevölkerung hatten als etwa das früh geeinte Frankreich oder England. Europas Feldherren haben die Einigung des Kontinents nie geschafft. Die Uneinigkeit Europas war unser Glück. Sie war die Voraussetzung für die Begrenzung der Staatstätigkeit, für die Respektierung der Eigentums- und Verfügungsrechte von Kaufleuten und Produzenten. Die politische Fragmentierung Europas kann in drei Dimensionen erfasst werden: Es gab miteinander rivalisierende Staaten. Es gab eine Pluralität und Rivalität von weltlichen und religiösen Gewalten. Es gab früh autonome Städte, in denen auch Kaufleute und Handwerker politischen Einfluss hatten.

Während in Asiens Riesenreichen zentrale politische Entscheidungen eine ganze Zivilisation zurückwerfen konnten, wie China mit dem Verbot des Baus hochseetüchtiger Schiffe und des Überseehandels im 15.Jahrhundert, hatte in Europa niemand die Macht für vergleichbar großartige Fehlentscheidungen. Europa wurde bis zum ErstenWeltkrieg nicht durch die Vermeidung von Fehlern groß, sondern durch die Kleinheit und Korrigierbarkeit der meisten europäischen Fehler. Auch die Überlegenheit des Kapitalismus gegenüber dem Sowjetkommunismus beruht letztlich darauf, dass der Westen Planung vermieden hat, also das Risiko großflächiger und kaum korrigierbarer Fehler.

Leider steht Brüssel nicht nur für die freiheitliche Idee eines Binnenmarktes mit mehr Wettbewerb, sondern auch für das Streben nach Zentralisierung von immer mehr politischen Entscheidungen. Damit wird das Erbe Europas gefährdet: Eigentum und Freiheit, Vielfalt und Dezentralisierung.

Natürlich ist Europas Erbe ambivalent: Europa steht nicht nur für die industrielle Revolution und die erstmalige Überwindung der Massenarmut oder für die Entstehung der Demokratie zunächst in England oder der Schweiz, sondern auch für zwei Weltkriege, in denen vielleicht 60 Millionen Europäer gestorben sind. Es muss also darum gehen, gleichzeitig das freiheitlich-dezentrale Erbe Europas und den Frieden zu erhalten. Als Kriegsursachenforscher kann man die Auffassung vertreten, dass wir am meisten zum Frieden in Europa beitragen, wenn wir - wie im Binnenmarkt geschehen - Handelsschranken minimieren, eine freie Marktwirtschaft und einen schlanken Staat sowie darauf aufbauend Wohlstand und Demokratie erhalten. Wir brauchen ein wirtschaftlich erfolgreiches und wettbewerbsfähiges Europa, keine Griechenlandisierung des Kontinents.
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- Europa auf Abwegen

Dass Europa im 20.Jahrhundert auf Abwege geraten ist, das wissen viele. Die meisten denken dabei aber nur an die Weltkriege und damit verbundene Kriegsverbrechen. Europa ist aber außerdem noch auf einen sanften, gutmenschlichen Abweg geraten, vor dem Hayek in seinem Buch "Der Weg zur Knechtschaft" gewarnt hatte. Waren die Staatsquoten am Anfang des 20.Jahrhunderts in Europa noch in der Nähe von 10 Prozent, so sind sie am Ende des Jahrhunderts in der Nähe von 50 Prozent gewesen.

Ein großer Teil des dynamischen Wachstums kann nicht durch Krieg erklärt werden. Denn vor allem das Wachstum der Sozialtransfers ereignete sich vorwiegend nach 1960. Heute machen die Sozialausgaben in westeuropäischen Staaten oft um die 30 Prozent der Wirtschaftsleistung, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, aus. Wir haben nicht nur nationale Sozialstaaten in Europa, sondern diese kommen fast überall nicht mit ihren Einnahmen aus. Seit Jahrzehnten haben wir fast überall Defizite als Dauerzustand und deshalb dynamisch wachsende Staatsschulden. Mit einem Schuldenstand von rund 80 Prozent des Bruttoinlandsproduktes gilt Deutschland noch als solide. Dabei ist der Verweis auf den expliziten Schuldenstand natürlich geschönt, weil dabei das Ergrauen unserer Gesellschaften, die ungedeckten Versprechungen an Alte und Kranke nicht berücksichtigt worden sind. Nach der höchsten Schätzung des deutschen Schuldenstandes einschließlich der ungedeckten Versprechungen war der deutsche Staat mit dem Vierfachen des Bruttoinlandsproduktes verschuldet gewesen - vor jeder Rettungsmaßnahme zugunsten Griechenlands und anderer, zu der sich Kanzlerin Angela Merkel in Anbetracht unserer im internationalen Vergleich "guten" Finanzlage hat bewegen lassen.
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- Die Auswirkungen des Sozialstaates

Es ist fraglich, dass irgendein real existierender Sozialstaat perverse Umverteilungen, wie von unten nach oben oder solche, von denen niemand etwas hat, vermeiden kann, aber selbst wenn er es könnte, müsste der Sozialstaat noch problematisch ein. Er kann nicht vermeiden, Bedürftigkeit oder wirtschaftlichen Misserfolg durch Transfers zu belohnen und Erfolg durch Steuern und Abgaben zu bestrafen. Kann man das jahrzehntelang machen, ohne dass die Leute das merken, ohne dass Erfolg seltener und Misserfolg häufiger wird? Vielleicht ist unser Volk, einschließlich der Zuwanderer, lernfähig. Der Sozialstaat muss aber nicht nur den Erwachsenen die Lust an der Arbeit verleiden. Er muss auch die nachwachsende Generation beschädigen.

Warum sollen Eltern, vor allem von unterdurchschnittlich begabten Kindern, diesen Arbeitsdisziplin vermitteln, wenn mangels Durchsetzung des Lohnabstandsprinzips die Sozialtransfers und manche Arbeitseinkommen einen sehr ähnlichen Lebensstandard bedeuten? Hohe Steuern und Abgaben müssen auch den Strukturwandel verlangsamen. Freie Marktwirtschaft oder Kapitalismus implizieren ja - wie Josef Schumpeter sagte - schöpferische Zerstörung. Damit das schöpferische Element sich entfalten kann, ist es wünschenswert, dass erfolgreichere Unternehmensgründer schnell expandieren können. Je höher die Steuer- und Regulierungslast ist, desto schwerer macht es ihnen die Politik.

Zuletzt noch mal das Offensichtliche: Je höher die Steuer- und Abgabenquote ist, desto mehr wird von der Politik entschieden. Der Zentralisierungsgrad ökonomisch relevanter Entscheidungen nimmt zu, das Risiko großflächiger und nicht ohne weiteres korrigierbarer Fehlentscheidungen auch.
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- Die Euro-Rettungsschirme als Fortentwicklung oder Europäisierung des Sozialstaates

Die Europäische Union ist schon lange eine kleine Transferunion. Manche Länder zahlen mehr ein, andere holen mehr heraus. Deutschland, die Niederlande oder Schweden zahlen viel ein und holen wenig raus, bei Griechenland, Irland oder Portugal ist es umgekehrt. Aber mit den Rettungsschirmen bekommt die Transferunion eine andere Größenordnung. Nach einer in dieser Zeitung Ende November 2011 veröffentlichten Schätzung aus dem Münchener Ifo-Institut lag der deutsche Einsatz damals bei 560 Milliarden Euro, also fast beim doppelten Bundeshaushalt.

Jetzt soll der European Financial Stability Fund (EFSF) effektiver werden. Das hört sich gut an. Etwas schwerer verständlich, aber wahrheitsnäher wird es, wenn man von Hebelung spricht. Vielleicht erinnert sich der eine oder der andere daran, dass sich auch global agierende Finanzmarktprofis in der Finanzmarktkrise an dem einen oder anderen Hebelprodukt die Finger verbrannt haben. Jetzt hebeln die Laien: die Kanzlerin, der Finanzminister und der Vizekanzler. Frei nach Warren Buffett könnte man sagen: Jetzt basteln wir fiskalische Massenvernichtungswaffen.

Je höher die Staatsschulden sind, desto attraktiver wird die Inflation für die Politik. Unsere Staatsschulden sind hoch. Noch steigen sie. Im Kleinen baut die deutsche Regierung Schuldenbremsen auf und verweigert die steuerliche Entlastung. Im Großen bürgt unser Staat für die Schulden anderer Länder mit Hunderten von Milliarden Euro. Durch Hebelung wird gleichzeitig das Verlustrisiko aus den Bürgschaften vergrößert und die Durchschaubarkeit für Otto Normalverbraucher bis hin zu Dr. Lieschen Müller verringert.

Was macht die Inflation für in Bedrängnis geratene Politiker so attraktiv? Man macht die Schulden mit gutem Geld und zahlt mit schlechtem Geld zurück. Bei progressiven Steuertarifen führt die Inflation zu lautlosen Steuererhöhungen - auch ohne Parlamentsbeschluss. Vermutlich halten die Kanzlerin und der Finanzminister das für hilfreich. Sogar die in einer ergrauenden Gesellschaft auf Dauer unbezahlbaren Renten- und Pensionsversprechungen lassen sich durch Inflation lautlos kürzen. Es ist wirklich hilfreich, dass auch das bei Inflation ohne Parlamentsbeschluss geht. Hilfreich ist auch, dass deutsche Vertreter in der Europäischen Zentralbank, die das eigenständige Denken nicht lassen können, so schön geräuschlos zurücktreten.

Noch sind wir nicht in der Inflation. 2 bis 3 Prozent jährliche Geldentwertung nennen wir ja nicht so. Aber wir sind auf dem Weg in die Europäische Schulden- und Transfergemeinschaft. Wie es sich für ein soziales Europa gehört: Wer Schulden macht, wird durch solidarische Hilfe der anderen, durch Garantien und günstige Kredite, sogar durch einen partiellen Schuldenerlass belohnt. Wer vergleichsweise solide wirtschaftet, wird durch Haftungsübernahme für die anderen bestraft. Mit diesem Verstärkungsmuster wollen Angela Merkel und Nicolas Sarkozy in Europa solide Fiskalpolitik durchsetzen.

Ende des 19.Jahrhunderts entwickelte der britische Wirtschaftsphilosoph und Soziologe Herbert Spencer in einem Essay über "Money and Banking" eine andere Verhaltenstheorie: "The ultimate result of shielding men from the effects of folly, is to fill the world with fools." Kann man ein Vereinigtes Europa der Narren wollen? Soll ein solches Europa mit fiskalischen Massenvernichtungswaffen ausgerüstet werden? Politisch korrekt heißt das Ganze dann Friedenspolitik. Aber vielleicht sind die wahrscheinlichen Konsequenzen politischer Entscheidungen doch wichtiger als edle Absichten.

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Mazedonien: Kirche angezündet

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Wer bisher glaubte, Kirchenverbrennungen seien ein typisches Merkmal für die Christenverfolgungen in Nigeria oder Indien, der wird jetzt eines Besseren belehrt. Die Intoleranz und der Hass gegen das Evangelium kommen auch nach Europa und manifestieren sich.
Die Kirche des Heiligen Nikolaus in der Nähe der Stadt Struga wurde am  30. Januar 2012 angezündet und die Feuerwehr musste stundenlang Löscharbeiten durchführen, während sie gleichzeitig darauf achtete, die kostbaren Reliquien im Gotteshaus nicht mehr als nötig in Mitleidenschaft zu ziehen. Es wird von schweren Beschädigungen des Dachstuhles berichtet, die Ikonen sollen aber größtenteils unbeschädigt geblieben sein.

Mazedonien wird weitgehend von ethnischen Albanern bewohnt, die zu einem Drittel Muslime sind. Dieses Drittel wirft dem Rest der Bevölkerung immer wieder vor, sie auszugrenzen und zu diskriminieren. Dies ist eine weit verbreitete Haltung von Muslimen in Minderheitenpositionen, die sich immer gerne als Opfer sehen, um daraus politisch Kapital zu schlagen. Nun haben sie aber in Struga die „Opferrolle“ wohl hinter sich gelassen, denn ein traditioneller Karneval hat ihren Zorn wohl zum Kochen gebracht.

Was war im Vorfeld passiert ? Im Karneval des „Vevcani-Festivals“ vom 13. Januar hatten einige Teilnehmer sich als Burka-tragende Frauen verkleidet. Dies wurde nun von den Muslimen der Region als Angriff auf ihren Glauben verstanden, der die bereits erwähnte Reaktion nach sich zog. Bereits im Vorfeld hatte es Signale aus den muslimischen Kreisen gegeben, dass sich „Ärger zusammenbraut“. Besonnenere, islamische Geistliche sollen ihre Leute zur Ruhe aufgerufen haben, jedoch offensichtlich erfolglos. Denn bereits vor der Kirchenverbrennung hatten Muslime die Flagge Mazedoniens vom Rathaus gerissen und durch die grüne Flagge des „Propheten“ ersetzt. Ebenso war ein Überlandbus von Struga nach Vevcani mit Steinen beworfen worden. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt. Dies könnte sich beim nächsten Mal aber ändern…

Nun sind Spott und Hohn auf Religionen nicht etwas, dass ich persönlich befürworte, aber in freien Gesellschaften müssen auch Religionsgemeinschaften damit leben, dass sie, ihre Inhalte und Symbole von Spöttern und „Spassvögeln“ persifliert und karikiert werden. Das muss man nicht unterstützen, aber als unvermeidbar akzeptieren. Wir Christen wissen ein Lied von den unseligen „künstlerischen“ und „Spaß-“Angriffen auf das Kreuz, den Erlöser und die Kirchen zu singen. Unter Künstlern und Intellektuellen in unserem Lande gilt es ja geradezu als „chic“ alles Christliche zu verspotten und abzulehnen. Nur weiss ich eben von keinem Christen, der deshalb ein Theater, einen Fernsehsender oder gar ein Gotteshaus einer anderen Religion angezündet hätte oder auf Flaggen, Busse, Schriftsteller oder Journalisten mit Äxten losgegangen wäre, wie es im Fall Westergaard passiert ist.


BITTE BETEN SIE ZU UNSEREM HIMMLISCHEN VATER UM FRIEDEN IN MAZEDONIEN, UM FRIEDEN IN EUROPA. DER RELIGIÖS MOTIVIERTEN GEWALT MUSS BALD EINHALT GEBOTEN WERDEN, WEHRET DEN ANFÄNGEN !


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Donnerstag, 2. Februar 2012