Mittwoch, 31. Juli 2013

Wahre Worte

......
"Erfolgsmenschen sind leicht zu 
erkennen. Sie haben blaue 
Flecken an den Ellenbogen."

Rudolf Platte (1904 - 1984 Schauspieler)


...

Verstaatlichung der Erziehung - Auf dem Weg zum neuen Gender-Menschen

......
7. Auflage 2008, fe-medienverlag, 64 Seiten, 2,95 €, 10 St. 25,00 €
ISBN 978-3-939684-09-1
Übersetzung auf Ungarisch
Bestellen Sie online www.fe-medien.de
Dieses Büchlein ist ein Augenöffner. Es hat die siebte Auflage (25.000 Stück). Der Staat legt die Hand auf die Kinder: Krippe, (Pflicht-)Kindergarten, Ganztagschule. Aber wozu erzieht der Staat? Der neue Gender-Mensch soll geschaffen werden, der selbst bestimmt, ob er Mann oder Frau sein will, ob hetero, lesbisch, bi, schwul oder trans. Das klingt absurd? Ja das tut es und ist doch die „Leitlinie und Querschnittaufgabe“ unserer Regierung. Die Federführung liegt beim Familienministerium, das Material zur Sexualisierung der Kinder und Jugendlichen verbreitet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Dieses kleine Buch wird Ihnen die Augen öffnen.

Aufgrund des Medienechos auf diese Publikation sah sich Familienministerin von der Leyen genötigt im Sommer 2007 die „Ratgeber für Eltern zur kindlichen Sexualerziehung“ von Kleinkindern zurückzuziehen.

Gabriele Kuby

....

Wer steckt eine Kirche in Brand

......

Kirchenbrand macht Garbsen sprachlos

Entsetzen und Sprachlosigkeit auf der einen Straßenseite, Sensationsgier und Häme junger Menschen auf der anderen. Das ist eines von vielen Bildern aus der Nacht zum Dienstag. Die Serie der Brandstiftungen ist eskaliert: Die Willehadikirche ist ausgebrannt. Das ist mehr als ein Millionenschaden. Die Gemeinde hat ihre Heimat verloren.


Garbsen. „Wenn sie eine Kirche anstecken, brennen demnächst Wohnhäuser.“ Eine Anliegerin spricht in der Nacht aus, was vielleicht viele denken. Angst, Fassungslosigkeit, Tränen fließen unter jenen, die Willehadi verbunden sind. „Ich bin erschüttert, dass nicht alle erschüttert waren in dieser Nacht“, sagt Pastorin Renate Muckelberg und meint Szenen, die Feuerwehr und Polizei erleben mussten: Fast ausgelassen tobende Jugendliche am Sperberhorst, hämische Rufe und provozierend nah vorbeirasende Halbstarke auf Rädern; überall filmen Mobiltelefone. „Das waren doch wieder diese Kinder“, sagt eine Anwohnerin - und meint die Gruppe von Heranwachsenden, die seit Monaten im Verdacht steht, immer wieder Papiercontainer, Müllsäcke und Bäume anzuzünden. Allein in diesem Jahr waren Brandstifter ungefähr 30-mal auf der Horst aktiv.


Wie die Brandstifter das Feuer entfacht haben, ist unklar. Anlieger  berichten von Böllerexplosionen in der Nacht. Kurz darauf dringt Brandgeruch in Wohnungen am Sperberhorst. Die Kirche steht in Flammen. „Das kenne ich nur aus dem Krieg“, sagt Renate Born von Willehadi. Am nächsten Tag stehen Passanten fassungslos vor der Ruine. Der Schock in der Gemeinde sitzt tief. „Ich wurde hier getauft, konfirmiert, bin aus- und wieder eingetreten“, sagt ein Anwohner, der seinen Namen nicht nennen möchte. Für ihn, seine Frau und die zwei Töchter ist die Kirche wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Sie können es nicht glauben. „Uns bleibt nur zu hoffen, dass wieder aufgebaut wird“, sagt seine Frau.

Kirche war schon vor einer Woche Ziel der Brandstifter

CHRONIK

Januar: Drei Container, eine Garage und ein Baum. Tatorte sind Sperberhorst, Neptunhof, Skorpiongasse und Kepler-Gymnasium.

Februar: Ruhe. Der schwere Brand in der Ladenzeile am Marshof am 1. beruht offiziell auf einem technischen Defekt.
April: Viermal brennen Bäume und Hecken, darüber hinaus ein Papierkorb.
Mai: Vier Brände, darunter mehrere Paletten am Marshof.
Juni: 16-mal wurde Feuer gelegt, zehnmal an Containern. Außer der Reihe: ein Brand direkt neben der Dorfkirche Altgarbsen.
Juli: Sechs Brände, davon zwei an der Willehadikirche und zwei am Talkamp beim Pflegeheim.
Die Protokolle der Ortsfeuerwehr Garbsen verzeichnen 39  Container-, Hecken- und Müllbrände in den Stadtteilen Auf der Horst und Garbsen-Mitte seit Jahresbeginn. Die Wohnquartiere Märchenviertel und Widerstandsviertel in Garbsen-Mitte muss man inzwischen zum Umfeld der Brandstifter hinzurechnen – sie kommen immer wieder über die Autobahnbrücken von der Horst.
Viele helfen. Pastor Edgar Dogge von Versöhnung, Pfarrer Benno Nolte von St. Raphael, Burkhard Grahe von Altgarbsen und die Stadt haben Muckelberg Unterstützung zugesagt. Der TSV Havelse hat ein Benefizspiel zugunsten der Gemeinde angekündigt. In der katholischen Nachbargemeinde St. Raphael habe sich am Dienstagabend mehr als 100 Menschen versammelt, um eine Andacht zu feiern.

So kämpft die Feuerwehr um die Kirche

Als die Feuerwehrleute Dienstagnacht um 1.07 Uhr aus den Betten gerissen werden, stehen die Reste des Willehadi-Gemeindehauses voll in Flammen. „Es muss schon lange vorher gebrannt haben, oder es sind massiv Brandbeschleuniger eingesetzt worden - so etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt Ortsbrandmeister Rüdiger Kauroff. Er ist bei Willehadi konfirmiert worden, so wie viele andere seiner Kameraden. 140 Feuerwehrleute aus Garbsen, Berenbostel, Horst, Meyenfeld und Seelze geben Tausende Liter Wasser auf die Gebäude. Sie können nicht verhindern, dass die Flammen vom Gemeindehaus durch die sehr schmalen Fenster in die Kirche überschlagen und ihren Weg unters Dach finden. Und im Dach sitzt das meiste Holz.

Von außen ist kein Herankommen. Im Kirchenschiff wüten die Flammen, die Fensteröffnungen sind zu klein für die Mengen an Löschwasser, und das Kupferblechdach hält bis zum Morgen. In Wasserfällen stürzen die Fluten an den Außenmauern wieder herunter. Um 3.30 Uhr schickt die Berufsfeuerwehr Hannover zwei Männer mit einem Löschroboter in die Kirche. Das Gerät wird ferngesteuert; Es kann große Mengen Wasser fein zerstäubt unter Hochdruck in das Gebäude blasen. Es schafft das, wofür herkömmliche Mittel Stunden gebraucht hätten. Nach einer Stunde sind die meisten Brandherde gelöscht.

Die erste Schicht der Feuerwehren kämpft bis um 8.40 Uhr mit den übriggebliebenen Flammen; die zweite rückt eine Stunde später an und meldet nach 13 Uhr: Feuer aus. Oberendes Ortsbrandmeister Frank Muhlert hat gegen 2.30 Uhr den Verpflegungszug aus den Federn getrommelt. Wasser, Würstchen, Brötchen, heißen Kaffee treibt er auf, während der Mond unter- und die Sonne aufgeht.
Dass Brandermittler am Vormittag ungewöhnlich schnell wieder abrücken, verkürzt die Dienstzeit der Feuerwehren: Sie können endlich einen Schaumteppich auf die Brandnester im Schutt legen. Vorher hätten Spuren verwischt werden können. Wie stark die Kirchenmauern unter der Hitze gelitten haben, weiß noch niemand. Und damit kann auch noch keiner sagen, ob sich Teile der Kirche erhalten lassen. Erhalten bleibt der Gemeinde ein zentrales Symbol: Der Bronze-Christus an der Wand hinter dem Altar hat das Inferno überstanden - er hängt noch immer an der Mauer über den Trümmern.


Kommentare




....

Dienstag, 30. Juli 2013

Boreout: Warum Langeweile und Unterforderung krank machen

.......

in Job & Karriere von Sarah Dreyer


Wenn Homer Simpson auf der Arbeit nichts zu tun hat und sich lieber privaten Dingen widmet, ist dies lustig. Doch wenn die Langeweile zur täglichen Routine wird, kann sie krank machen. Auf Unterforderung, Langeweile und Desinteresse folgen Resignation und Krankheit.
Die englischen Autoren Philippe Rothlin und Peter R. Werder haben einen Begriff für dieses Phänomen ergefunden: Boreout – “ausgebrannt” durch Langeweile. Gerade in den Ohren derjenigen, die am Gegenstück, dem Burnoutleiden, mag Krankheit durch Langeweile im Job im ersten Moment absurd klingen. Doch: Die Symptome von Bore- und Burnout sind häufig die gleichen. Dazu zählen Schlafstörungen, Depressionen, psychosomatische Erkrankungen wie Magenbeschwerden, Tinnitus oder Kopf- und Rückenschmerzen.

Wie kommt es zum Boreout?

Boreout entsteht, wenn der Arbeitnehmer sich während der Arbeitszeit langweilt, unterfordert oder desinteressiert ist.
Aus Langeweile entsteht Lustlosigkeit, denn warum soll man überhaupt noch arbeiten, wenn man sich langweilt und gar nicht mehr weiß, was man noch arbeiten soll? Und auch wer unterfordert ist, ist unglücklich, weil er ständig das Gefühl hat, dass er eigentlich viel mehr leisten kann, als er tatsächlich tut. Auch eine nicht-genügende Identifikation kann eine Ursache für Motivationsprobleme sein.
Allen Ursachen gemein ist, dass der Betroffene unglücklich ist, sich fehl am Platz fühlt und den Sinn der Arbeit vermisst. Denn wer nicht arbeitet, leistet auch nichts, worauf er oder seine Mitmenschen und Kollegen stolz sein könnten. Anerkennung gibt es also keine, weder für die Arbeit, noch für die Person.
Zwar sind die Symptome von Burnout und Boreout oft die gleichen, doch während Burnout zu einem gesellschaftlich “anerkannten” Leiden geworden ist, trauen sich die meisten Boreout-Betroffenen nicht, über ihre Probleme zu sprechen. Denn was soll man schon von jemandem halten, der krank wird, weil er nichts tut?

Beschäftigt wirken

Damit er also nicht „auffällt“, versucht der Boreout-Betroffene mit allen Mitteln – und um solche zu finden hat er ja aufgrund seiner Langeweile genügend Zeit – beschäftigt zu wirken. Während Homer Simpson sich statt zu arbeiten mit viel Liebe seinen Donuts widmet, surft der Arbeitnehmer im digitalen Zeitalter im Internet, bucht die nächste Hotelreise oder gibt eine Sammelbestellung bei Amazon auf. Gleichzeitig versucht er jedoch, bei seinen Kollegen den Eindruck zu erwecken, hart zu arbeiten. Das kostet Kraft – sogar mehr Kraft als das Nichtstun. Und genau dies ist der Grund, warum der Boreout-Betroffene trotz Langeweile gestresst ist.
Hinzu kommt die ständige Angst davor, dass ans Licht kommt, dass der Arbeitnehmer überhaupt keine Arbeit leistet.

Doch warum kommt es in manchen Unternehmen zu Boreout?

Es kann verschiedene Gründe dafür geben, dass Mitarbeiter beginnen, sich auf der Arbeit zu langweilen. Meist gibt es zu wenig Arbeit im jeweiligen Bereich.
Durch Maschinen wurden in bestimmten Bereichen ganze Aufgabenbereiche gestrichen. Öde Routinearbeiten ersetzen die vorherigen anspruchsvollen Aufgaben. Boreout kann aber auch entstehen, wenn die Auftragslage in bestimmten Unternehmen schlecht ist, die Mitarbeiter aber weiter in ihrer Stelle bleiben.
Ebenso kann Langeweile vorkommen, wenn man in einem Job arbeitet, für den man eigentlich überqualifiziert ist. Wer z.B. der Arbeitslosigkeit entgehen möchte und dafür einen Job annimmt, für den eigentlich eine geringere Qualifikation genügt, kann ebenso unter Boreout leiden wie jemand, der zwar in der richtigen Position arbeitet, aber einfach nichts zu tun hat.

Selbstständige leiden nicht unter Boreout

Dass Boreout viel mit der Identifikation mit dem Unternehmen zu tun hat, zeigt die Tatsache, dass Selbstständige fast nie unter Boreout leiden. Warum? Sie stecken ihr ganzes Herzblut in ihre Arbeit, denn wenn sie dies nicht tun würden, würde die Insolvenz drohen. Eine Möglichkeit, Boreout entgegenzuwirken, wäre also für eine Identifikation der Arbeitnehmer mit dem Unternehmen zu sorgen. Schließlich schadet Boreout nicht nur der Psyche der Arbeitnehmer, sondern auch die Arbeitgeber ziehen daraus einen hohen wirtschaftlichen Schaden.

Wo kommt Boreout vor?

Während ein Schreiner nicht so tun kann, als ob er einen Schrank zimmert, sind gerade Verwaltungsangestellte häufig von Boreout betroffen. Und: Natürlich tragen das Internet und die Digitalisierung der Arbeitswelt zur Verbreitung des Boreouts bei.

Anzeichen für Boreout

Folgende Symptome sprechen dafür, dass ein Arbeitnehmer an Boreout leidet:
  • Sie fühlen sich gestresst, obwohl Sie überhaupt keinen Stress haben.
  • Sie fragen sich, welchen Sinn Ihre Tätigkeit überhaupt hat.
  • Sie haben das Gefühl, Sie sitzen Ihre 40-Stunden-Woche nur ab.
  • Sie nutzen viel Ihrer Arbeitszeit, um mit Kollegen zu quatschen.
  • Sie erledigen private Dinge während der Arbeitszeit.
  • Sie fühlen sich unterfordert.
  • Sie fühlen sich gelangweilt.
  • Sie tun gelegentlich so, als würden Sie nur arbeiten.
  • Sie sind mit Ihrer Arbeit unglücklich.
  • Sie vermissen den tieferen Sinn Ihrer Arbeit.
  • Sie würden eigentlich gerne etwas anderes machen.
  • Sie verschicken während der Arbeit private E-Mails an Kollegen.
  • Sie machen öfter Überstunden, obwohl Sie überhaupt nichts mehr zu tun haben.

Was können Sie selbst tun, wenn Sie unter Boreout leiden?

In den meisten Fällen können Sie selber etwas an Ihrer Situation ändern! Der erste Schritt ist Selbsterkenntnis. Wenn Sie eine der folgenden Fragen mit „Ja“ beantworten können, dann können Sie etwas an Ihrer Boreout-Situation ändern:


  • Können Sie die Stelle wechseln in eine Stelle, in der keine Langeweile auftreten würde? Eventuell sogar intern?
  • Könnte eine Weiterbildung oder Umschulung helfen, auch weitere Aufgaben übernehmen zu können oder in einem anderen Arbeitsbereich tätig zu werden?
  • Würde ein Gespräch mit dem Arbeitgeber helfen, etwas an der Situation zu ändern? Erklären Sie Ihrem Chef, dass Sie sich über neue Aufgaben freuen würden.
  • Könnten Sie selber Ihren derzeitigen Job ansprechender und anspruchsvoller gestalten?
  • Ist in einigen Monaten eine Veränderung zu erwarten, z.B. wenn sich die Auftragslage ändert?


Bildungsexperten.de


....

Krank im Büro

....

Nichtstun strengt an


 ·  Wer im Beruf ständig Stress hat, läuft Gefahr, am Burnout-Syndrom zu erkranken. Doch es gibt auch das Gegenteil: Beim Boreout leiden die Beschäftigten darunter, zu wenig zu tun zu haben. In den Unternehmen spricht sich das nur langsam herum.
Nach drei Monaten in der neuen Abteilung habe ich mich nur noch gelangweilt. Ich bat meinen Vorgesetzten um mehr und anspruchsvollere Aufgaben", erzählt Monika L.*, die als Sachbearbeiterin in einer Versicherungsgesellschaft im Rhein-Main-Gebiet arbeitet. "Aber ich rannte gegen verschlossene Türen. Dann lässt man es irgendwann sein." Mit der Zeit entwickelte sie Strategien, um die wenigen Aufgaben in die Länge zu ziehen. "Damit es nicht auffällt, dass ich eigentlich nichts tun hatte." Die Identifikation mit dem Unternehmen ging verloren und damit auch die Zufriedenheit im Job. Erst als ein neuer Vorgesetzter die Arbeitsstrukturen umkrempelte und anders organisierte, besserte sich die Lage. Jetzt geht Monika L. wieder gerne zur Arbeit.
Was sie erlebt hat, ist kein Einzelfall. Das Phänomen der Unterforderung am Arbeitsplatz rückt inzwischen immer stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit - und langsam auch in das der Personalverantwortlichen. Wer in seinem Job - durch Aufträge, die nicht fordern und schnell erledigt sind - viel unausgefüllte Arbeitszeit hat, mag sich anfangs noch über den Freiraum freuen. Wird dies jedoch zu einem Dauerzustand ohne Aussicht auf Änderung, dann kehrt sich die ständige Unterforderung ins Negative. Der Arbeitnehmer macht gelangweilt nur noch Dienst nach Vorschrift und versucht, dies aus Angst um seinen Arbeitsplatz zu verbergen. Auch gesundheitliche Probleme können die Folge sein. Und das Unternehmen leidet ebenfalls: Ihm entsteht durch nicht effizient eingesetzte Mitarbeiter ein handfester wirtschaftlicher Schaden.
....



Sonntag, 28. Juli 2013

An was können sich Trittin oder Künast erinnern?

....
Der Kindesmissbrauch in der Kirche führte bei den Grünen zu Protesten. Doch ihre eigene Vergangenheit betrachten sie lieber mit mythischer Verklärtheit. Es wird Zeit für eine schonungslose Aufklärung. Von


Die Geschichte der Achtundsechziger, von ihnen selbst erzählt, klingt bisweilen wie ein deutsches Märchen: Es war einmal ein verwunschenes Land mitten in Europa, in dem alte Nazis, böse Papisten und dicke Patriarchen neben rissigen Atomkraftwerken lebten und das dumme Volk mithilfe einer fiesen Zeitung jahrzehntelang in geistiger Umnachtung hielten.
1968 aber wurde Dornröschen endlich von tapferen Recken wach geküsst und befreit; für die notwendige Illumination sorgten brennende Barrikaden. Und wenn sie nicht verloschen sind, dann glühen sie heute noch.

Grüner Selbstbetrug

Ein gerütteltes Maß dieses heldenhaften Selbstbildes ging zwölf Jahre später auf jene Partei über, deren Protagonisten das linke, freiheitliche Erbe von 68 reklamierten. Schon wenig später bildeten sich die Grünen sogar ein, die Bundesrepublik Deutschland "gründlich zivilisiert" zu haben. Dass es in Wahrheit andersrum war, dass nach dem langen, traurigen Marsch durch die Ödnis von K-Gruppen, Terror, linksradikaler Militanz und konkurrierenden Ideologievereinen mit der Gründung der Grünen für viele verlorene Kinder der Republik endlich ein Ort und eine Organisation gefunden war, mit der man sich in das zivile Deutschland wieder integrieren konnte, blieb lange ungesagt. Die Gründung der Grünen war eben auch ein ideologischer Rückzug, der gekonnt als ökologische Attacke getarnt wurde.

Die Historie der Grünen wird deshalb gern als reine Heilsgeschichte erzählt; und wenn es Irrungen und Wirrungen in ihr gab, dann dienten auch diese nur einer höheren, edlen Sache. Mit dem Bösen, hieß es treffend vor ein paar Tagen in der Hamburger "Zeit", könnten die Grünen nichts anfangen, "zumindest nicht mit dem Bösen in den Grünen".

Dass es das Böse bei den Grünen einmal gegeben haben soll, werden die meisten ihrer jungen Mitglieder für ganz unmöglich halten. Den Älteren dämmert es womöglich ein bisschen, wenn heute erwachsene Männer berichten, wie sie von einem grünen Kommunarden sexuell missbraucht wurden.

Die wilden Jahre

Angenehm sind diese Erinnerungen an die frühen, radikalen, anarchistischen Jahre nicht. Man hat diese Zeit regelrecht zugeschüttet und nur ein paar Ikonen aufbewahrt: Turnschuhe, das Bild von Petra Kelly, Sonnenblumen, Fotos von Bartträgern im Bundestag. Was daneben an Irrsinn existierte, wie breit sich Päderasten im grünen Apparat machen konnten, wird einem auch von Google nicht verraten. Die saure Wahrheit steckt zwischen Aktendeckeln aus Altpapier – und in den Erinnerungen mancher Altgrüner, von denen die wenigsten öffentlich reden.

Die Grünen von heute scheinen über ihre eigene, frühe Geschichte wenig zu wissen. Über die Geschichte der katholischen Kirche und den dort an vielen Orten grassierenden sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen wussten sie dagegen schon immer sehr viel. Dass sie nun den Göttinger Politologen Franz Walter beauftragt haben, das dunkle Kapitel der Partei endlich aufzuklären, ist einerseits ehrenhaft.

Walter wird das sicher ohne Rücksicht auf Verluste tun. Auf der anderen Seite hoffte man freilich, das unliebsame Thema damit für ein, zwei Forschungssemester ausgelagert zu haben. Doch so einfach geht es nicht.

Die Achtundsechziger und der Sex

Die Grünen haben den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen natürlich nicht erfunden. Aber sie haben über sehr lange Zeit Menschen in ihren Reihen geduldet, die diesen Missbrauch hoffähig und straffrei machen wollten – und selbst daran beteiligt waren. Möglich war das auch, weil zum Erbe von 1968 auch die unselige Politisierung der Sexualität gehört. Prüderie wurde bekämpft.

Die Familie war suspekt. Diese Institution zu schwächen war linke Ehrensache. Wer gegen Pädophilie argumentierte, sie gar für kriminell erklärte, galt in manchen Zirkeln der Partei mindestens als reaktionär. Kriminalität war keine linke Kategorie. Und Polizei war eigentlich überflüssig. Die Päderasten bei den Grünen salbaderten ja von "Freiwilligkeit"; dass zwischen Kindern und Erwachsenen per se ein Herrschaftsverhältnis besteht, wurde flott negiert.

Der Missbrauch von Kindern geschah im grünen, Post-68er-Milieu vermutlich nicht so häufig wie in der "progressiven" Odenwald-Schule oder der katholischen Kirche – schon deshalb nicht, weil die Grünen keine Schulen oder Internate unterhielten. Das ideologische Rüstzeug für ihre Verbrechen aber konnten sich Kinderschänder eben auch bei grünen Aktivisten abholen.

Hier haben die Grünen das, was man auf Neudeutsch ein "Alleinstellungsmerkmal" nennen würde. SPD, CDU und FDP waren Anfang der Achtzigerjahre mehrheitlich alle für Atomkraft. Aber Kinder waren bei ihnen relativ sicher.

Cohn-Bendits Tabuverletzungen

Daniel Cohn-Bendit, 68er-Ikone und grünes Urgestein, schwärmt noch 1982 in einer Talkshow vom "erotischen Spiel" mit einer Fünfjährigen. Heute beteuert er, es sei nie etwas Anzügliches passiert. Dafür gibt es tatsächlich keinen Beleg. Seine unsägliche Kindersex-Suada aber sollte man sich bei YouTube ansehen. Man ahnt, mit welcher Leichtfertigkeit im alternativen Milieu über Kinderseelen hinweggetrampelt werden durfte, wenn es denn dem Fortschritt diente.

Daniel Cohn-Bendit hat seine Verdienste in der Europa- wie in der Menschenrechtspolitik. Doch manche Tabuverletzungen sind schwer zu verzeihen. Hat er das fünfjährige Mädchen, über das er damals ebenso ungeniert wie großspurig sprach, je um Verzeihung gebeten?
Mit solchen Schandflecken in der Biografie müssen die Grünen nun leben. Wer von ihnen etwas weiß, sollte endlich reden. Dass sich Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt der Debatte stellen, ist redlich. Aber sie waren damals nicht dabei. Interessanter wäre, an was sich ein Jürgen Trittin oder eine Renate Künast so erinnern könnte.

Gnade der späten Geburt

Auf die Gnade der späten Geburt können die beiden sich jedenfalls nicht berufen. Und auf den frühen Utopie-Überschuss, der die Partei heute noch quält, sollten sie sich nicht rausreden.

Schließlich gibt es die Opfer des grünen Funktionärs Hermann Meer, der über Jahre als Landesvorstandsmitglied in NRW und danach als Sprecher einer Bundesarbeitsgemeinschaft seinen pädophilen Wahnsinn verbreiten durfte. Er hat ihn auch ausgelebt. Die Opfer leben noch, sie leben nicht gut, manche können die bösen Erinnerungen nur mit Psychopharmaka in Schach halten.

Sie sind kein Kollateralschaden sexueller Befreiung. Die Übergriffe waren sehr gezielt. Sie von höchster Stelle zu bedauern reicht nicht. Was die Grünen für die Opfer von katholischen Päderasten gefordert haben, sollte für die Opfer grüner Päderasten billig sein – auch wenn die Täter keine Soutane trugen, sondern im Gewand des Weltverbesserers angeschlichen kamen.


Die Welt.de
...

Samstag, 27. Juli 2013

Let’s talk about Sex

....
In den letzten Wochen haben sich sonderbare Konstellationen ergeben. Im SPIEGEL, in der WELT oder in der FAZ wird die EKD-Orientierungshilfe zur Familie schonungslos verrissen (vgl. z.B. hier). Im Dunstkreis des Evangelikalismus finden sich hingegen Stimmen, die sich mit dem Abschied vom christlichen Familienbild solidarisieren (z.B.  bei Peter Aschoff von der Lausanner Bewegung oder bei Rolf Krüger von dem Internetportal Jesus.de).

Da macht sich ganz natürlich Unsicherheit breit, besonders unter jungen Leuten. Dankbar empfehle ich Zweifelnden den Aufsatz „Let’s talk about Sex: Eine Revolution, die sich an der Bibel orientiert“ von Konstantin Mascher (Salzkorn 3/2013, 120–125), der sowohl einen Rückblick als auch einen herausfordernden Ausblick zu Familie und Geschlechtlichkeit anbietet.
Das Reden über Sex hat inflationäre Ausmaße angenommen – auch in der Kirche. Zugleich aber herrscht eine erstaunliche Sprachlosigkeit unter uns, wenn es um die Gabe der Sexualität als Aufgabe geht. Prüderie unter Christen hat viele Formen: Sie kann den Menschen durch restriktives Moralisieren beschämen, sie kann ihn aber auch durch schamloses Verwischen der Grenzen demoralisieren. Darüber hinaus hat es vielen Ehepaaren schlichtweg die Sprache verschlagen, weil die Realität des Scheiterns in der eigenen Sexualität dominiert. Enttäuschungen, Frustrationen und Verletzungen sind kaum zu vermeiden; die Sprachlosigkeit darüber sollte aber nicht hingenommen werden. Die Heilung der Herzen und der Ehen beginnt, wenn Menschen dazu befähigt werden, das Erlebte oder Nichterlebte in ihrer Sexualität zu benennen und die damit einhergehende Scham auf angemessene und behutsame Weise in Worte zu kleiden. Es braucht daher in der Kirche insgesamt, aber auch in den Gemeinden vor Ort, ein neues, an der kraftvollen, lebenshaltigen Verheißung der Bibel ausgerichtetes Reden über Sex!
Die Revolution der Liebe, die das zeitlos aktuelle Modell propagiert, dauert an. Diese in der Zweiheit von Mann und Frau liegende kreatürlich-kreative Kraft der Geschlechtlichkeit soll wider den Zeitgeist behauptet und in seiner ganzen Schönheit, Fülle und Freude lebendig werden!
Hier: www.ojc.de.


Theo-Blog
...

Freitag, 26. Juli 2013

Der Elite-Feminismus

.....
In Deutschland und anderswo gibt es viel Aufregung. Die Quote stimmt nicht. Noch gibt es zu wenig Frauen in Führungspositionen, ist immer wieder zu hören. Die Ökonomin Alison Wolf lässt sich von den Informationsstürmen wenig irritieren und wertet Studien akribisch aus.

Das Ergebnis überrascht: Die Kluft trennt heute nicht Frauen und Männer, sondern die Frauen untereinander. Der Elite-Feminismus in den egalitären Wohlfahrtsstaaten hat eine neue „Kaste“ geschaffen:

Was ist in Schweden los? Was in allen reichen Industrienationen passiert, sagt Wolf, nur zeigt es sich in Schweden besonders deutlich: Während die Männer und Frauen zuoberst meist gleich viel verdienen, werden Frauen in schlechten Jobs immer noch miserabel bezahlt. Mehr noch: Mit dem Erfolg von Frauen entsteht gleichzeitig eine neue Klasse von Bediensteten, auf welche die Anwältin, Investmentbankerin oder Chirurgin zunehmend angewiesen sind. Es sind nun Nannys, Putzfrauen und Haushaltshilfen, die die Karrierepaare von häuslichen Aufgaben befreien. Wolf schreibt: «Skandinavische Länder halten den Rekord bei der Geschlechtertrennung, gerade weil sie traditionelle weibliche Aktivitäten am stärksten outsourcen und unbezahlte Hausarbeit in eine reguläre Beschäftigung verwandelt haben.»
Hier der sehr lesenswerte Beitrag von Birgit Schmid und ein Interview mit Alison Wolf (DAS MAGAZIN vom 24. Juni 2013): blog.dasmagazin.ch.



Theo-Blog
....

Jude sein ist völkerrechtswidrig

.....
Die Europäische Union sieht israelische Siedlungen in Ost-Jerusalem und dem Westjordanland als Verstoß gegen das Völkerrecht und Hindernis für den Friedensprozess mit den Palästinensern.

Diese Position der Europäischen Union muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Europa erklärt, dass es Orte gibt, wo Juden nicht leben dürfen. Tun sie es dennoch, werden sie zu “illegalen israelischen Siedlern” erklärt, die gegen das Völkerrecht verstoßen. Dabei ist der Begriff “israelisch” vollkommen irreführend. Es sind nämlich nicht die palästinensischen und arabischen Israelis, die zu “illegalen Siedlern” erklärt werden. Es sind nur die jüdischen Israelis. Es ist somit nicht die Staatsangehörigkeit die zur Illegalität verdammt, es ist das Jüdische. 

Es gibt Araber, die träumen von einem “judenreinen” Palästina wie dem Gazastreifen. In den palästinensischen Autonomiegebieten ist es unter Todesstrafe verboten, Land an Israelis zu verkaufen. Europa sollte auch mal “judenrein” werden. Vor über siebzig Jahre wurde dieser Plan am Wannsee in Deutschland gefasst. Der Plan wurde vereitelt. Was Deutschland aber nicht gelang, unterstützt die Europäische Union nun im Nahen Osten: Die Schaffung von “judenreinen” Gebieten, oder, um es in der Rhetorik der Europäischen Union zu formulieren: Orte wo es völkerrechtswidrig ist, Jude zu sein. 

In Israel sind derweil die über eine Million arabischer Siedler natürlich nicht illegal. Im Gegenteil: Sie sind legale Bürgerinnen und Bürger des Landes Israel. Sie genießen die gleichen Rechte und teilen die Pflichten. Niemand spricht von “illegalen palästinensischen Siedlern” und niemand erklärt sie zum Friedenshindernis.


Araber in Israel sind Bürger. Juden im Westjordanland aber sind “illegale Siedler”.
 
So einfach ist das in machen Köpfen der Europäischen Union, die in doppelter Moral denken, aber natürlich keine Antisemiten sein wollen.



Tapfer im Nirgendwo
...

Donnerstag, 11. Juli 2013

Man sieht nur mit dem Herzen gut

..
 .





Vertraut auf Gott, was auch geschieht,
und schüttet euer Herz vor ihm aus,
denn ER ist unsere Zuflucht.


Die Bibel: nach Psalm 62,9

 ❤

Liebe ist das einzige Taschentuch,
das die Tränen der Traurigen zu trocknen vermag.


C.S. Lewis



Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

Die Bibel: Offenbarung 7,17



....

Eine Art von Vorurteil

......
Friedrich Hegel schreib in seinen Vorbemerkungen zur Religionsphilosophie:


Denn die Lehre, daß wir von Gott nichts wissen können, daß wir ihn nicht erkennen können, ist in unsern Zeiten zur ganz anerkannten Wahrheit, zur ausgemachten Sache geworden, — eine Art von Vorurteil —, und wer es versucht, den Gedanken faßt, mit der Erkenntnis Gottes sich einzulassen, die Natur desselben denkend zu begreifen, der kann gewärtig sein, daß man gar nicht einmal Acht darauf hat und [ihn einfach mit der Behauptung stehen läßt], daß ein solcher Gedanke ein längst widerlegter Irrtum, daß darauf gar nicht mehr zu achten sei.
Je mehr sich die Erkenntnis der endlichen Dinge ausgebreitet [hat], indem die Ausdehnung der Wissenschaften beinahe ganz grenzenlos geworden ist, alle Gebiete des Wissens zum Unübersehbaren erweitert [sind], um so mehr hat sich der Kreis des Wissens von Gott verengt. Es hat eine Zeit gegeben, wo alle Wissenschaft eine Wissenschaft von Gott gewesen ist; unsere Zeit dagegen hat das Ausgezeichnete, von allem und jedem, und zwar einer unendlichen Menge von Gegenständen zu wissen, nur nichts von Gott.

Durchschauen wir die Vorurteile.


Theo-Blog

.....

Donnerstag, 4. Juli 2013

Steueroasen: WestLB verzockte sechs Milliarden Euro in der Karibik

....
Die WestLB ist Geschichte - nun wird bekannt, wie viel Geld die Pleitebank in Offshore-Steuerparadiesen verloren hat. Gut sechs Milliarden Euro sind es laut "Handelsblatt". Dafür aufkommen muss der deutsche Steuerzahler.


Hamburg - Die vor einem Jahr abgewickelte Westdeutsche Landesbank (WestLB) hat offenbar mehr als sechs Milliarden Euro in Übersee-Steueroasen verspekuliert. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine Antwort von NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) auf eine kleine Anfrage der FDP.

Demnach kamen zum Stichtag 31. März 2008 gut ein Viertel der toxischen Wertpapiere der WestLB, die auf die Zweckgesellschaft Phoenix übertragen wurden, von Aktivitäten auf den Cayman-Inseln und 1,3 Prozent von Niederlassungen auf Jersey. Phoenix ist eine Zweckgesellschaft, in die die WestLB im ersten Quartal 2008 ihre nicht mehr handelbaren Wertpapiere ausgliederte. Der Wert des Portfolios betrug 23 Milliarden Euro. 
 
Ralf Witzel, Initiator der Anfrage, fordert eine gründliche Aufarbeitung des Falls. "Ein wichtiger Teil des Milliardengrabs WestLB ist in Offshore-Destinationen verursacht worden", kritisierte der FDP-Fraktionsvize. Insgesamt dürfte die Abwicklung der WestLB den Steuerzahler am Ende rund 18 Milliarden Euro kosten, heißt es im "Handelsblatt".

Vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass die WestLB teilweise seit 1975 Briefkastenfirmen in Übersee unterhielt. Die Niederlassungen auf den Cayman-Inseln, auf den Bermudas, Jersey oder den niederländischen Antillen existieren noch immer. Die letzte dieser Gesellschaften wurde 2004 gegründet.

spiegel.online

....

Bundestag gegen Israel

....
Von: Ulrich W. Sahm, Honestly Concerned

In seiner 17. Wahlperiode hat sich der deutsche Bundestag mit etwa vierzig Anträgen und Anfragen mit Israel befasst. Weil im September ein neuer Bundestag gewählt wird, ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen.  Führend war die Linke mit jeweils 16 Anträgen und 16 Anfragen. Es folgten die Grünen und schließlich die übrigen Parteien: CDU/CSU, SPD und FDP.

Die Themen rund um Israel, mit denen sich die deutschen Abgeordneten auseinander setzten, waren vielseitig. Sie können in manchen Fällen als unübliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines fremden Landes betrachtet werden. Ausgerechnet die Abgeordneten des deutschen Bundestags sollten sich noch der westdeutschen Empfindlichkeiten wegen der DDR erinnern. Obgleich die zwar „real existierte“, wie man damals sagte, versuchte die Bonner Republik, eine diplomatische Anerkennung von Berlin-Ost zu unterbinden. Die BRD betrachtete die Aufnahme diplomatischer Beziehungen anderer Länder mit der DDR als unerträglichen Affront und reagierte mit Sanktionen. Das scheint alles vergessen zu sein.

Jetzt fordern manche Abgeordnete die Anerkennung des noch nicht einmal real existierenden Staates Palästina. Sie haben immerhin eine Aufwertung der PLO-Vertretung in Berlin zur „Botschaft“ durchgesetzt, obgleich Berlin in Ramallah, entsprechend der Vorgaben der Osloer Verträge, nur eine „ständige Vertretung“ unterhält, ähnlich wie früher in Ost-Berlin.

Bemerkenswert ist das Seelenbedürfnis der Abgeordneten, deutschen Hausfrauen „veranwortliches Kaufverhalten“ zu ermöglichen, indem Waren aus den israelisch besetzten Gebieten besonders gekennzeichnet werden sollten. Weil sie nicht „made in Israel“ sind, müssen sie ohnehin voll verzollt werden. So sieht es die EU vor. Die Waren aber zusätzlich zu kennzeichnen, kommt einem Aufruf zum Boykott gleich. Früher hieß es in Hitler-Deutschland: „Kauft nicht bei Juden“. Unklar ist, warum die Antrag stellenden Grünen keinen „verantwortungsvollen Kaufentscheid“ bei Waren aus anderen „besetzten Gebieten“ fordern, wie Tibet, Nord-Zypern oder der marokkanischen Sahara. Die Abgeordneten kümmert auch keine Kennzeichnungspflicht von Waren aus schlimmsten Diktaturen oder Produkten, die durch Kinderarbeit entstanden sind.

Im Falle der Waren aus den israelisch besetzten Gebieten übersehen die deutschen Abgeordneten, dass dort Israelis und über 30.000 Palästinenser in Frieden zusammenarbeiten. Die vergleichsweise gut bezahlten Arbeitsplätze der Palästinenser bedeuten die Lebensgrundlage für mindestens 300.000 arabische Menschen. Wollen ausgerechnet Deutsche diese Palätinenser arbeitslos machen und das friedliche Zusammenleben vollends zerstören? Selbst der palästinensische Premierminister Salam Fajad hat auf einen Boykott der Arbeitsplätze in den Siedlungen verzichtet, weil mangels Alternativen sonst zu viele Palästinenser auf der Straße säßen und die Autonomiebehörde wirtschaftlich zusammengebrochen wäre.

Wem wollen eigentlich die Grünen schaden? Um nicht in den Geruch des Antisemitismus zu geraten, heißt es in ihrem Antrag ausdrücklich, dass kein Boykott „israelischer oder jüdischer“ Produkte beabsichtigt sei. Sehr ehrenwert, aber was bitteschön sind „jüdische Produkte“? Sind die beschnitten oder tragen die einen großen schwarzen Hut? Offenbar gibt es in Deutschland dann auch behinderte, epileptische, geisteskranke, evangelische, lutheranische und erzkatholische Produkte neben Bio-Milch und Öko-Gemüse.

Mehrere Anfragen zur Rettung der „Zwei-Staaten-Perspektive für den israelisch-palästinensischen Konflikt“ klingen wie ein Versuch besserwissender Deutscher, Israelis und Palästinensern eine Lösung ihres Konflikts gemäß romantisch-deutscher Vorstellung aufzwingen zu wollen. Gleichgültig wie man zu dieser vermeintlich alternativlosen „Lösung“ steht, sollten sich Deutsche da zurückhalten. Denn kein Deutscher wäre wohl bereit, die Verantwortung zu übernehmen und trotz „Staatsräson“ die Bundeswehr marschieren zu lassen, falls dort in Nahost nach erfolgter Zwei-Staaten-Lösung für die eine oder andere Seite etwas schief läuft. Was würden wohl die deutschen Abgeordneten sagen zu einem Vorschlag eines befreundeten fremden Parlaments, doch endlich den Konflikt zwischen Deutschland und dem Rest der Welt mit einem ordentlichen Friedensvertrag zu lösen. Kürzlich hatte das tatsächlich ein alter Grieche gefordert. „Frieden“ gibt es nämlich in Europa bis heute nicht. Deutschland müsste dann Reparationen für die Kriegsschäden in Polen, Holland, Russland, Frankreich und auch in Griechenland zahlen. Die Folge wäre ein wirtschaftlicher Zusammenbruch der EU, woran niemand interessiert sein kann.

Die Grünen stellten einen Antrag: „Abrissverfügungen für Solaranlagen zu stoppen“. Dabei ging es um Solaranlagen, die das Auswärtige Amt mit Hunderttausenden Euro finanziert und über eine NGO für Beduinen bei Hebron in den Wüstensand setzen ließ. Jene extrem anti-israelische NGO weigerte sich aus politischen Gründen, bei den israelischen Behörden die vorgeschriebenen Baugenehmigungen einzuholen. Die Abgeordneten der Grünen hätten als Opposition einen wahrlich guten Grund gehabt, dem AA in Berlin wegen unverantwortlichem Umgang mit deutschen Steuergeldern auf die Finger zu klopfen, anstatt sich blindlings einer politischen Protestaktion gegen Israel anzuschließen.

Die Anfragen und Anträge zu dem Goldstone-Report nach dem Gazakrieg von 2006 muten heute befremdlich an. Denn dessen Autor, Richard Goldstone, ein angesehener ehemaliger Richter aus Südafrika, hat seinen eigenen, im Aufrag der UNO verfassten Report, als falsch, einseitig und mangelhaft recherchiert bezeichnet und deshalb zurückgezogen.

Manche Anträge der Linke bedürfen kaum eines Kommentars, da sie allein darauf ausgerichtet sind, dem Staat Israel zu schaden. Derartiges sollte nicht die Aufgabe eines Parlaments sein, das sich sonst stets für Frieden und Völkerverständigung einsetzt.

Man darf sich fragen, woher der tiefe Hass kommt und warum ausgerechnet der jüdische Staat das Opfer und Thema so vieler Anfragen und Anträge im deutschen Parlament geworden ist. Es müsste mal geprüft werden, ob der Bundestag mit gleicher Intensität Missstände in anderen Ländern unter die Lupe nimmt, etwa in Gaza, im Libanon, Saudi Arabien, Syrien, Pakistan, Nordkora, Somalia oder Nigeria. Geistert durch das Gebäude des Berliner Reichstags vielleicht noch eine nicht bewältigte Vergangenheit?


Antiisraelische/ israelkritische Anträge und Anfragen in der 17. WP des Deutschen Bundestages


haloam.de
....

Scheißdeutsche

.....
Scheißdeutsche – aus dem Munde halbanalphabetischer türkisch-arabischer Jungorientalen, die ihr muslimisch induziertes und sozialpädagogisch ermuntertes Überlegenheitsbewußtsein an ängstlich sich wegduckenden deutschen „Kartoffeln“ oder „Schweinefleischfressern“ erproben, ist man solche Pöbeleien hierzulande ja schon gewohnt. Und weil es in der Regel doch nur potentielle „Rassismus“-Verdächtige aus der „Mitte der Gesellschaft“ trifft, sind derlei Risiken und Nebenwirkungen der multikulturellen Gesellschaft der Kanzlerin normalerweise auch herzlich wurscht. 

Wenn aber ein Haufen gutgelaunter anglo-irischer Zockerbanker  sich mit ganz gleichartigem Vokabular über die treudoofen Sponsoren ihres Pleiteladens lustig machen, dann ist Frau Merkel schon verschnupft, denn sie ist ja selbst mitgemeint. 

Schämen tun sich die Rüpel von der Pleitebank, die innerlich feixend ihre „unbedachte Wortwahl“ bedauern, natürlich kein Stück, und die „Verachtung“ der deutschen Kanzlerin geht ihnen höchstwahrscheinlich sonst wo vorbei. In der Sache dürfen sich die Bosse der inzwischen abgewickelten „besten Bank der Welt“ nämlich jeden Tag von neuem bestätigt fühlen: „Nächster Tag, nächste Milliarde“, nach dieser Devise der anglo-irischen Bankster lebt inzwischen ja halb Europa. 

Wer sich zum Trottel macht, braucht auf den Spott nicht zu warten
Bezeichnend übrigens, daß das Gros der Meinungsmacher sich in solider journalistischer Halbbildung mit am meisten über das spöttische „Deutschland über alles“-Singen der Banklümmel aufregt, von wegen „mißbraucht – umstritten – darf man nicht mehr singen“ usw. Vielleicht ahnen sie ja die tiefere Botschaft: Der in zwei Weltkriegen verfestigte Haß auf Deutschland ist der Vater der deutschen Zahlmeisterrolle in Europa. Wo der schlichte Grieche auf die Ablenkungspropaganda seiner demagogischen Politiker hereinfällt und der deutschen Kanzlerin ein Hitlerbärtchen anklebt, freut sich der Angelsachse aus der Chefetage um so diebischer, wenn er die „Hunnen“ mal wieder so richtig über den Löffel balbiert hat. 

Wer sich alternativlos zum Trottel der Euro- und Bankenrettung macht, der braucht nun mal auf den Spott nicht lang zu warten. Frau Merkel wird’s verkraften, die Rechnung zahlt schließlich ein anderer: der deutsche Normalbürger und Steuerzahler, der weder gefragt wurde, ob er zur Zahlgeisel der Rettungseuropäer werden wollte, noch ob er mit der Zwangsbereicherung durch orientalische Masseneinwanderung einverstanden ist. Er wird von allen verhöhnt – von arroganten Bankern und von den eigenen Politikern, die ihn zur Ausplünderung und Beschimpfung freigegeben haben.




 
Michael Paulwitz , freier Journalist und Redakteur. Geboren 1965 in Eichstätt, studierte Geschichte, Latein und Slavistik in München und Oxford. Inhaber eines Büros für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Stuttgart. Ständiger JF-Autor seit 2001. Verheiratet, Vater von zwei




Junge Freiheit
...

Montag, 1. Juli 2013

Aktivisten des 17.Juni müssen draußen bleiben



Heute Vormittag am Friedhof in der Berliner Seestraße. Zur Zentralen Gedenkfeier für die Aufständischen des 17. Juni 1953 zieht es jede Menge politische Prominenz. 

Kanzlerin Merkel und der Bundespräsident erschienen, der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, Innensenator Henkel und jede Menge Bundestagsabgeordnete.

Darunter Etliche, die man noch nie aktiv erlebt hat, wenn es um die Belange der politisch Verfolgten der DDR, etwa die Aufbesserung der mehr als schäbigen „Opferrente“, geht.

Auch Solche, die kürzlich Briefe der VOS, des Vereins der Opfer des Stalinismus, unbeantwortet ließen oder abschlägig beschieden, waren herbei geeilt.

Na ja, es ist Wahljahr. Vielleicht gibt es ja ein Foto mit der Kanzlerin oder dem Bundespräsidenten. Das macht sich gut im Wahlkreis. Oder man wird von der Kamera eingefangen. Noch besser. Im Fernsehen zu erscheinen, ist das Höchste.

Am Eingang ist strengste Kontrolle. Selbst Journalisten werden nicht reingelassen, wenn sie sich nicht akkreditiert haben. Na gut, das hätten sich die Kollegen ja vorher überlegen können.

Aber auch Aktivisten des 17. Juni, die sich aufgemacht haben, um der Feier beizuwohnen, werden barsch abgewiesen. Desgleichen das halbe Dutzend politischer Gefangene, die sich eingefunden hatten.

Drinnen bekundet der Regierende Bürgermeister seinen „tiefen Respekt vor denen, die sich gegen die DDR-Diktatur erhoben.“

Draußen vor dem Tor erfahren die wenigen Aktivisten gegen die DDR- Diktatur, dass der Respekt aber nicht mal ausreicht, um die wenigen, die ohne Einladung gekommen waren, die nicht mal geahnt hatten, dass sie eine Einladung brauchen würden, der Ehrung beiwohnen dürfen.

Armes Deutschland !



Beitrag erschien zuerst auf: achgut.com
....

Ich warte, Karlsruhe

,,,,,

 

18. Juni 2013
Bei der Homoehe hat man es eilig am Bundesverfassungsgericht, die Mehrheit der anderen Familien muss leider weiter auf Unterstützung warten. 
Ja, es muss ein Freudentag gewesen sein für Volker Beck, als vergangenen Donnerstag das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entschieden hat, homosexuelle Lebensgemeinschaften auch steuerrechtlich der Ehe zwischen Mann und Frau anzugleichen. Ehegatten-Splitting jetzt also auch für schwule und lesbische Paare. Ob das ein Grund zum Feiern ist, darüber darf man in einem demokratischen Land geteilter Meinung sein. Noch jedenfalls. Das ist man übrigens auch beim Bundesverfassungsgericht. Zwei der Richter kommen zu einer anderen Meinung als ihre Kollegen.

Es ist vermutlich der größte Irrglaube, dass unser Gesetz eindeutig regeln würde, was rechtens ist oder nicht. Tatsächlich werden zumindest Jurastudenten bereits im ersten Semester von dieser Illusion befreit, viele andere erst dann, wenn sie das erste Mal vor Gericht stehen und realisieren, dass Recht und Gerechtigkeit oft zwei artfremde Begriffe darstellen. Die Auslegung gerade der Verfassungsrechte ist immer ein Abwägen verschiedener Rechtsgüter. Die juristische Literatur ist voll von verschiedenen sogenannten Minderheitenmeinungen über die gängige Rechtsprechung. Welche Ansicht am Ende die Oberhand gewinnt, ist immer auch Frage der öffentlichen Meinung, des Zeitgeistes und der Zusammensetzung der Entscheidungsträger, in diesem Fall des Bundesverfassungsgerichtes

Bald bleibt nur noch der Familienhund außen vor
Ich bin sehr gespannt, wie das gleiche Gericht in den nächsten Jahren noch förderungswürdige Familie im Sinne des Art. 6.1 Grundgesetz definieren wird, wenn niemand mehr aus dem fröhlichen Familien-Happening ausgeschlossen werden darf, weil sonst allerorts Diskriminierung droht. Bald bleibt nur noch der Familienhund außen vor. Konsequenterweise werden wir diesen Artikel bald abschaffen müssen, wenn wir uns nicht lächerlich machen wollen.

Und so ist zunächst beängstigend, wie leichtfertig dem Bundestagsabgeordneten Beck der Satz: „Wir werden gut von Karlsruhe regiert“ über die Lippen kam. Bei so großer Freude beerdigt man doch gerne die sinnvolle Gewaltenteilung im Land und den eigenen Anspruch als Volksvertreter und Teil der Legislativen. Viel interessanter für Karlsruher Verhältnisse ist allerdings ein ganz anderer Aspekt: die Eile. Es fällt auf, mit welcher Vehemenz hier eine sofortige Umsetzung der Entscheidung vom Gericht gefordert wird. Sogar rückwirkend soll sie gelten, sodass nun alle Lebensgemeinschaften bis ins Jahr 2001 zurück zu viel gezahlte Steuern einfordern können.

Man wünschte sich, das Bundesverfassungsgericht hätte es immer genauso eilig, wenn es um die Umsetzung anderer Urteile aus dem eigenen Haus ginge. Dann, wenn nicht neue Lebensgemeinschaften, sondern die normale Familie in Deutschland ungerecht behandelt wird. Die Mehrheit. Denn dieser aktuell eiligen Sache aus Karlsruhe stehen vier Urteile in Sachen Familienpolitik gegenüber, die alle anderen und vor allem auch die traditionelle Familien fördern würden, die niemals ein Ultimatum hatten und niemals umgesetzt wurden.

Wie lange braucht Karlsruhe?
Wahrscheinlich hofft man in der Politik ja sowieso schon lange, diese Entscheidungen würden langsam in den Archiven verrotten und in Vergessenheit geraten, wo man sich doch jetzt einhellig darauf verständigt hat, dass die traditionelle Familie ein „Auslaufmodell“ sei, das man nicht fördern, sondern im Untergang begleiten will.

So etwa das Urteil zum steuerfreien Existenzminimum vom 29. Juni 1990, das Familien Steuerfreiheit auch für das Existenzminimum ihrer Kinder zusichert (BVerfG 82,60). Das ist 23 Jahre her. Frist? Keine. Umgesetzt? Nein. Ein Teil dieser zu viel gezahlten Steuern wird in Form von Kindergeld zurückgezahlt und taucht allen Ernstes immer wieder in Regierungsberichten als teure „Familienförderung“, als Geschenk an die Eltern auf. Nein, wie großzügig, dass man es zurückgibt, obwohl man es gar nicht erst einziehen dürfte. Eine Frechheit.

Das „Trümmerfrauenurteil“ vom 7. Juli 1992 (BVerfG 87,1), das „eine familienorientierte Gestaltung der Sozialpolitik im Hinblick auf die leistungsbegründende und angemessene Berücksichtigung der Kindererziehung in der gesetzlichen Rentenversicherung“ forderte, weil es eine Benachteiligung der Familien sei, „wenn die Kindererziehung (…) mit Einbußen bei der späteren Rente bezahlt wird, obwohl Kinder die Voraussetzung dafür sind, dass die Rentenversicherung überlebt“. Unglaublich, dass man so etwas noch irgendwo lesen darf. Man sollte es ausdrucken und einrahmen, denn mehr als ein vergilbter Satz ist es leider nicht. Vielleicht kann einer der jetzigen Verfassungsrichter der 80-jährigen Mutter, die mich neulich anschrieb, erklären, warum ihre Rente trotz sechs großgezogener Kinder nicht einmal die Hälfte eines Hartz-IV-Regelsatzes erreicht? Angemessen? Dabei ist das, was sie getan hat „leistungsbegründend“ laut Urteil. Das heißt, laut Gericht müsste die Erziehung ihrer Kinder genauso Rentenansprüche generieren wie die Einzahlung von Beiträgen.
Ich zum Beispiel habe vier Kinder „eingezahlt“ ins System. Verschiedene Schätzungen sagen, ein Kind kostet im Lauf seines Lebens über 100.000 Euro, bis es auf eigenen Beinen steht. Ich hätte mir also meine 400.000 Euro, die ich insgesamt noch zahlen werde, auch einfach sparen können, ein Haus kaufen oder als private Altersvorsorge anlegen und über eine volle Berufstätigkeit zusätzliche Rentenansprüche generieren können. Da meine Kinder aber nicht als Vorteil, sondern als Handicap gerechnet werden, droht mir später Altersarmut und meine Kinder bezahlen stattdessen die Renten der Kinderlosen. Irgendwie habe ich mir unter Generationenvertrag immer etwas anderes vorgestellt. Dies Urteil ist 21 Jahre alt. Frist: Keine. Umgesetzt: Nein. Bis heute haben wir es noch nicht einmal geschafft, dass den Frauen, die vor 1992 Kinder entbunden haben, gleich viel Rente ausgezahlt wird, wie den Frauen, die später entbunden haben. Es ist eine Schande!

Ich warte, Karlsruhe …
Dann gibt es noch das „Kinderbetreuungsurteil“ vom 10. November 1998 (BVerfG 99,216), das den Familien nicht nur die Wahlfreiheit bei der Ausgestaltung ihres Familienlebens zusicherte, sondern den Staat dazu verpflichtete, alle Entscheidung der Eltern „in ihren tatsächlichen Voraussetzungen“ zu fördern. Es reicht also nicht nur, einer Mutter zu sagen: Du kannst ja zu Hause bleiben und deine Kinder selbst erziehen, nein, der Staat muss dieses unliebsame „Hausfrauen-Modell“ auch noch fördern – sagt jedenfalls das Bundesverfassungsgericht. Es ist das Urteil, das ein Betreuungsgeld nahezu zwingend einfordert als Alternative zur massiven Krippen-Förderung und die „Lufthoheit über den Kinderbetten“ sehr eindeutig in die Hand der Eltern legt. Dieses Urteil ist 15 Jahre alt. Fristsetzung: Keine. Umsetzung: Monatlich 150 Euro Betreuungsgeld, das vielleicht kommt, sollte die SPD es nicht vor das gleiche Verfassungsgericht zerren wie angekündigt. Im Gegensatz dazu monatlich 1.200 Euro Krippen-Förderung als Alternative, die sogar mit Rechtsanspruch garantiert wird. Gleichwertig sieht anders aus. Ich bin sehr gespannt, ob das Gericht bei einer tatsächlichen Verfassungsklage sein eigenes, früheres Urteil über Bord werfen würde. Und wenn ja, mit welcher Begründung.

Und zuletzt noch das „Pflegeversicherungsurteil“ vom 3. April 2001 (BVerfG 103,242), das exemplarisch die Berechnung der Beitragssätze als nicht konform mit dem Grundgesetz deklarierte, „allein schon weil Versicherte, die Kinder erziehen und damit neben dem Geldbeitrag einen generativen Beitrag zur Funktionsfähigkeit eines umlagefinanzierten Sozialversicherungssystems leisten, mit dem gleichen Beitrag belastet werden wie Mitglieder ohne Kinder“. Das Gericht empfahl zusätzlich, alle anderen Beiträge in soziale Sicherungssysteme ebenfalls auf ihre Familienfreundlichkeit hin zu überprüfen. Denn auch hier gilt: Allein schon durch die Kosten und Einkommenseinbußen, die Eltern haben, um die zukünftigen Beitragszahler großzuziehen, haben sie bereits ihren Teil für das Solidarsystem geleistet. Dieses Urteil wiederum ist zwölf Jahre alt. Fristsetzung gab es auch hier nicht. Umsetzung: Eltern zahlen inzwischen stolze 0,25 Prozent weniger in die Pflegeversicherung ein als Nichteltern. Das ist wirklich großzügig umgesetzt und kompensiert sicher massiv die über 100.000 Euro. Vielen Dank!

Wenn es denn also so sein sollte, dass wir „von Karlsruhe regiert werden“, dann wäre es ganz großartig, wenn das Bundesverfassungsgericht mit der gleichen Eile und Dringlichkeit auch auf die Umsetzung aller anderen Urteile drängen würde, die es selbst gefällt hat. Oder will es weiter hinnehmen, dass die eigenen Entscheidungen nicht das Papier wert sind, auf dem sie stehen? Und natürlich müssen sie rückwirkend bis zum ersten Urteil vor 23 Jahren geltend gemacht werden können. Leider habe ich dazu aus Karlsruhe noch nichts gehört. 

Ich warte.

Beitrag erschien zuerst auf: theeuropean.de



...

Ist das Kindergeld noch zeitgemäß?

...
Der Journalist Robert Rossmann fragt allen Ernstes in seinem Beitrag ” Immer nur Geld” auf Süddeutsche.de, ob das Kindergeld noch zeitgemäß ist. Man mag kaum glauben, wie desinformiert manche Leute glauben, sich zu familienpolitischen Fragen äußern zu dürfen.

Auf die Süddeutsche Zeitung wirft das nicht gerade das beste Licht. 


Sehr geehrter Herr Rossmann,
am 21. Juni erlaubte die Süddeutsche Zeitung Ihnen, den Artikel: “Immer nur Geld” zu veröffentlichen, obwohl dieser Beitrag nur so strotzt von Informationsfdefiziten. Ein kleines bisschen Recherche hätte dem Leser die Augen geöffnet für die realen Zusammenhänge. Wir von der Elterninitiative für Familiengerechtigkeit wollen Ihnen daher auf die Sprünge helfen.

Wenn Ihnen, Herr Rossmann, ihr Geld gestohlen wird, wollen sie es doch wieder zurück haben, oder nicht ? Denn ohne Geld leben Sie wie ein armer Hund. Und wenn Ihnen der Dieb das Geld weiter vorenthält, bzw. wenn er frech fortfährt, Ihnen Geld zu stehlen, dann schreien Sie doch auch: Gib mir mein Geld zurück! Sie wollen keine Schokolade und kein Bier zurück, sondern ihr  gutes  G e l d. Immer nur Geld!

Dieses kleine Beispiel kann Ihnen durchaus als Parabel für den Umgang des Staates mit Familien dienen. Der Sozialrichter Dr. Jürgen Borchert, Darmstadt,  formuliert es so: Zuerst stiehlt man den Familien die Sau vom Hof, um ihnen dann später zwei Koteletts zurückzugeben. 

Sehr deutlich wird das am Beispiel KINDERGELD! Der Staat fordert von den Eltern pro Kind und Monat 132 Euro, indem er das Kinderexistenzminimum illegal besteuert. Zusätzlich liefern die Eltern pro Kind und Monat 133 Euro Verbrauchssteuern ab. Zusammen  265 Euro. Vom Staat bekommen die Eltern aber nur 184 Euro als  so genanntes KINDERGELD erstattet. Die Eltern zahlen also  pro Kind und  Monat 81 Euro drauf. Das sind bei drei Kindern 243 Euro monatliche Strafsteuer dafür, dass sie Kinder anständig erziehen und versorgen. 

Wollte man die Eltern von dieser ungerechten Strafbesteuerung befreien, müsste das Kindergeld um 81 Euro erhöht werden, also auf 265 Euro! Damit wären dann lediglich die steuerlichen Abgaben der Eltern für ihre Kinder erstattet, ohne dass die Familie auch nur 1 Cent vom Staat  ”geschenkt” bekommen hat.  KINDERGELD ist also eine riesengroße LÜGE, eine einzige NULLNUMMER, ein reines  PHANTOM, und nicht das Füllhorn, das über die Familien ausgeschüttet wird, wie die Medien suggerieren.

Die Berechnung stammt vom Heidelberger Familienbüro.


Sie haben recht, Herr Rossmann, diese Evaluation hätte sich die Bundesregierung sparen können. Warum? Weil sie – dilettantischer geht´s nicht – nur die Ausgabenseite bilanziert, aber nicht den Ertrag, den die Kinder dem Land bringen.  Seriöse, von der Wirtschaft unabhängige Mathematiker errechneten dagegen mit angemessenen statistischen Methoden  pro Kind einen Gewinn von 77 000 Euro, den es im Lauf seines Lebens mehr an den Staat zurückzahlt, als dieser in das Kind investiert hat. ( IFO-Studie im Auftrag der Robert Bosch-Stiftung, 2005 ) 

Wenn man schon eine Studie zur Effektivität familienpolitischer Leistungen anfertigt, dann sollte man nicht Gott weiß was alles mit einrechnen, was mit Kindererziehung null und nichts zu tun hat, wie z. B. das Ehegattensplitting. Inzwischen steht auch fest, dass die Beiträge der Eltern in die Krankenkasse durch die Familien gar nicht ausgeschöpft werden, sondern zum großen Teil an die Gemeinschaft gehen. Eltern sind also Nettozahler für die KV und keine Empfänger von Leistungen ( Dr. Frank Niehaus im Auftrag der Bertelsmannstiftung 2013 ).

Die Frage bleibt: Warum geben wir so viel Geld für eine derart schlampig zusammengeschusterte Studie aus? Klar: 200 Milliarden klingen nach Goldesel und europaweit höchst üppigem Familientransfer. In Wirklichkeit sind es nur ein Viertel, nämlich 55 Mrd., wie selbst das Ministerium zugibt. Aber Sie, Herr Rossmann, argumentieren stur und gegen besseres Wissen mit den 200 Mrd. Und das finden wir Eltern  im höchsten Maße unlauter.

Und wie kommt es zur massiven Verarmung von Familien? In den letzten 40 Jahren hat sich die Zahl der Kinder in Sozialhilfe versechzehnfacht! Ich empfehle Ihnen, Herr Rossmann, eine paar Nachhilfestunden in Sachen Familiengerechtigkeit.



Mit freundlichem Gruß im Auftrag der
ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT
Bärbel Fischer


----