Mittwoch, 18. April 2018

Eindeutig - Methoden der SA, vom Me.kel-Regime nicht nur geduldet!

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Aufgewachsen im Dritten Reich
Meine Mutter ist im Dritten Reich aufgewachsen. Sie war Jahrgang Dezember 1926, wurde also 1933 eingeschult und hat ihre gesamte Schulzeit in der Zeit des Nationalsozialismus verbracht. Acht Jahre Volksschule, nach sechs Jahren begann bereits der Krieg und der Unterricht fiel immer öfters aus. Sie hat in ihrer gesamten Kindheit und Jugend bis zu ihrem 19. Lebensjahr, also der Zeit, in der unser Weltbild maßgeblich grundgelegt wird, niemals ein Korrektiv zur NS-Ideologie kennengelernt. Das war nicht ihre Schuld. Dafür konnte sie nichts. Und meine Mutter war keine Denkerin, sie war ein reiner Gefühlsmensch. Eine herzensgute, sehr liebevolle Frau und Mutter, aber vollkommen unreflektiert und völlig unfähig zur Selbstkritik. Sie war kein Nazi, aber ein astreiner Mitläufer.
Ihre Ansichten, z.B. ihre insgesamt positive Bewertung Hitlers und den latenten Antisemitismus, den man ihr jahrelang eingeimpft hatte, behielt sie bis zu ihrem Lebensende mit 86. Sie hätte wahrscheinlich nie einem Juden irgendetwas Böses zu Leibe getan, so wie auch heute die meisten Muslime anderen nichts Böses tun. Sie war wie gesagt ein herzensguter Mensch. Wahrscheinlich hätte sie, wenn sie einen Juden hinter einem Zaun gesehen und dieser hungrig und durstig gewesen wäre, ihm Wasser zu trinken und ein Stück Brot gegeben. Aber wenn sie gehört hätte, dass jemanden einen Juden zusammengeschlagen hat oder dass wieder einer abtransportiert worden war, dann hätte sie entweder gar nichts gesagt oder vielleicht etwas in der Art: „Mit den Juden gibt es immer Ärger“.

Von der Schwierigkeit der Reflexion und (Selbst)-Kritikfähigkeit

Auch nach 1945 hat sie all das nie kritisch reflektiert. Reflektieren war generell nicht ihr Ding. Sie musste oder wollte zusehen, wie sie materiell und emotional überleben konnte. Und wenn sie angefangen hätte, jetzt Fragen zu stellen, dann hätte sie sich auch fragen müssen, warum sie das alles innerlich mitgemacht hatte. Dies hätte unweigerlich in Selbstvorwürfen geendet, die dem Selbstwertgefühl und damit dem gesamten Lebensgefühl nicht zuträglich sind.
Außerdem hätte sie sich wohl eingestehen müssen, dass sie so war, wie andere sie gemacht haben, dass sie nicht die Kraft hatte, sich selbst so zu machen, wie es vielleicht richtig gewesen wäre. Stellen Sie sich vor, wie sich diese Erkenntnis auf das Selbstbild auswirkt. Wie soll ein Mensch sich eingestehen, nur eine Marionette anderer zu sein? Was würde das mit ihm machen? Wie könnte er dann noch Achtung vor sich selbst haben?

Hauptsache „Frieden“
Von dem Abbau der freien Gesellschaft, der ab 1933 sofort einsetzte, hat meine Mutter zwar ein wenig mitbekommen, aber immer nur am Rande. Da verschwand mal ein jüdische Familie aus dem Dorf oder der Nachbargemeinde. Aber Genaueres wusste man nicht und wollte es auch nicht wissen. Da wurde vielleicht mal jemand eingeschüchtert, aber man war ja selbst nicht betroffen und vielleicht hatte er ja auch was Blödes oder Unverschämtes gesagt. Wozu einmischen? Wozu nachfragen? Das hätte unter Umständen unangenehm werden können für einen selbst.
Machen wir uns nichts vor, liebe Leser, so oder so ähnlich ticken die meisten. Sie wollen ihre Ruhe, ihren „Frieden“ haben, wie sie es nennen. Sie wollen mit der Masse konform gehen, um keine Schwierigkeiten zu bekommen. Schwierigkeiten mögen sie nicht. Sie mögen Harmonie und „Frieden“. Frauen übrigens noch mehr als Männer. Und wer die Harmonie und den „Frieden“ stört, der wird primär eben als genau das wahrgenommen: als Störer des „Friedens“, der Harmonie, als einer, der „die Gesellschaft spaltet“.

Kustos kommentiert nicht mehr
Einer, der „den Frieden störte“ und „die Gesellschaft zu spalten suchte“, war bislang Konrad Kustos. Aber bei ihm hat es sich nun ausgespaltet. Linksextreme sind in seine persönliche Lebenswirklichkeit eingedrungen und seine körperliche Verfassung erlaubt es ihm nicht, diesen Kampf anzunehmen, wie er selbst schreibt. Nachdem an seine Wohnungstür in roter Farbe „Hier wohnt ein Nazi“ geschmiert und sein Auto fahruntauglich gemacht wurde – wir denken an all die brennenden Autos von AfD-Mitgliedern und die tätlichen Angriffe auf Herrn Junge inklusive gebrochenem Jochbein -, hat er seinen Blog eingestellt.

Konrad Kustos Abschiedsworte
„Über den Verlust an Demokratie zu schreiben ist eine Sache, ihn zu erleben eine andere. Der materielle Schaden ist beherrschbar, der mentale nicht. Der Hass und die Gewalt derjenigen, die sich für die Gerechten halten, sind in meiner persönlichen Lebenswirklichkeit angekommen, und ich weiß derzeit nicht, ob und wie es enden wird.
Was ich weiß, ist, wie ich damit umgehen werde: Meine körperliche Verfassung erlaubt mir nicht, den Kampf aufzunehmen; ich werde mich dem Terror beugen. Von heute an ruht dieser Blog dauerhaft in der Hoffnung, seinen Autor aus der Schusslinie der Intoleranz zu führen. Man möge mich der Feigheit bezichtigen oder dieses Statement als Ausdruck des Protestes betrachten, aber Fakt ist, diese Stimme für die Freiheit, für den geistigen Austausch und gegen Gewalt und Intoleranz verstummt ab heute. Wenn die Repression zu stark wird, bleibt nur das Opfer oder die Flucht.
Die Rasanz, mit der sich diese Republik auflöst, ist noch erschreckender als die Tatsache an sich. Eine Trendwende wird immer unwahrscheinlicher, auch weil die Indoktrination der nachwachsenden Generationen durch Medien, virtuelle Weltsichten und das Wertebewusstsein des neuen Milieus bei gleichzeitigem Aussterben der noch demokratisch geprägten Menschen voranschreitet.“

Der Mensch in seiner Durchschnittlichkeit

Konrad Kustos hat die Warnung wohl verstanden. Er hat verstanden, was ihm blüht, wenn er weitermacht. Wenn er einfach nur seine Meinung äußert. Wenn er von seinen Freiheitsrechten Gebrauch macht, um sich für Freiheit und Demokratie, für eine geistig offene Gesellschaft einzusetzen. Und er hat seine ganz persönlichen, nur allzu verständlichen Konsequenzen daraus gezogen.
Machen wir uns auch hier nichts vor, auch das werden die meisten von uns nicht mitbekommen und wenn doch, wird es viele nicht wirklich interessieren oder sie werden es für sich selbst schönreden. Die Mehrzahl der Menschen sind keine Denker und keine Helden. Und sie sind nicht ehrlich, auch nicht sich selbst gegenüber. Sie wollen überleben, sie wollen ihre Ruhe haben. Sie wollen „ihren Frieden“ haben und natürlich ihren Konsum. Andere Werte kennen sie kaum noch.
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Hier geht es zum Blog von Konrad Kustos: Ende mit Schrecken.
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Titelbild: Originalfoto von der Wohnungstür von Konrad Kustos „korrigierte Hetze“
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Quelle
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